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Serbisches Portal zu Van der Bellen: "Wenn der alte Präsident auf TikTok tanzt"

Alexander Van der Bellen habe eine Antwort auf die Vorwürfe geliefert, er sei "alt, senil und vom Zahn der Zeit angenagt". So urteilt das serbische Wochenmagazin Vreme den Ausgang der Bundespräsidentschaftswahlen in Österreich, bei denen Van der Bellen souverän einen Erstrundensieg gelandet hat. "Der 78-jährige altmodische Politiker mit traditionellem demokratischen Werteverständnis tanzte trotz vieler Verspottungen mit Schulkindern auf TikTok herum, las aus Comics vor und führte Interviews mit sich selbst. Am Ende hat jeder zweite Wähler unter 30 in diesen unsicheren Zeiten für einen politischen Dinosaurier gestimmt", schreibt Vreme. 

Ein anderer "Senior" habe ihn auf TikTok unterstützt. "Arnold Schwarzenegger, unrasiert, mit Hut, unprätentiös und entspannt, ganz im Sinne dieses sozialen Netzwerks", beschreibt das Magazin den Auftritt des wohl bekanntesten Österreichers auf dieser Erdkugel. Betont wird, dass der alte, neue Bundespräsident neue Profile auf den sozialen Netzwerken erstellt, sein Wahlkampf-Management den ganzen Fokus auf die Produktion von audio-visuellen Inhalten gerichtet habe. Die "Kandidaten-Profile" hätten ihm viel Mehr Freiheiten gegeben als die "Präsidenten-Profile". 

Putin-Versteher?

Thematisiert wird in dem Vreme-Artikel auch die Entscheidung Van der Bellens, im zweiten Teil seiner Wahlkampagne auf die "konservativen Wähler am Land" zuzugehen. "Der grüne Politiker trug das Trikot der österreichischen Fußballnationalmannschaft, drückte seine Verbundenheit mit seiner Heimat aus, ging in den Bergen spazieren, seine Wahlplakate waren mit Zeilen der österreichischen Nationalhymne bedruckt" Dennoch habe diese ganze "nationalpatriotische Performance" weitaus überzeugender gewirkt als die seiner rechten Rivalen.

Interessant ist, wie das serbische Medium Van der Bellens Haltung gegenüber Wladimir Putin sieht. "Was den Inhalt seiner Kampagne angeht, hat Van der Bellen früh und unmissverständlich zum Thema Ukraine-Krieg Stellung bezogen: Er nannte Wladimir Putin einen 'Diktator' und rief zur Verteidigung der europäischen Demokratie gegen den Kremlchef und seinen Gleichgesinnten. So 'immunisierte' er sich rechtzeitig, denn vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine zeigte der österreichische Bundespräsident mehr Verständnis für Putin als andere westliche Politiker."