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„Ich will meine Stimme erheben“

Amadea Horvath ist eine von hundert Schülervertretern, die sich am Montag im Alten Rathaus in Wien zu Wort meldeten. In dem historischen Gebäude trafen einander junge Menschen aus ganz Österreich zur Bundesschülervertretung. 22 Anträge wurden an diesem Tag eingebracht. Die Themen, die den Schülerparlamentariern am Herzen liegen, reichten von B wie Bundesschülervertretung bis W wie warmes Essen an der Schule.

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Amadea Horvath

Auffallend: Rund 70 Prozent der Delegierten beim Schülerparlament sind junge Männer. Die meisten kamen im bürgerlich-konservativen Outfit: Polo oder Hemd, V-Ausschnitt-Pullover und Jacket dominierten. Doch auch junge Damen wie Amadea Horvath waren da. Warum?

„Ich will mitreden, wenn es um Themen wie Schule oder Bildung geht. Deshalb erhebe ich hier meine Stimme und wehre mich auch, wenn es sein muss“, meint die Schülerin aus dem Yspertal.

Nichts gefallen lassen

Ähnlich sieht das Patrick Mayer, der die HAK Krems besucht: „Viele glauben, dass man über uns einfach so bestimmen kann. Die Zentralmatura ist so ein Beispiel. Obwohl sie nicht optimal vorbereitet ist, wird sie durchgepeitscht. Es ist sicher auch ein Erfolg der Schülervertreter, dass diese nun um ein Jahr verschoben wurde.“

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Patrick Mayer

Den jungen „Parlamentariern“ geht es aber nicht nur darum, etwas zu verhindern. Sie machen auch konkrete Verbesserungsvorschläge. Einen hat Patrick Mayer eingebracht. Er fordert kostenlose Sprachförderung für alle Schüler, die es brauchen. „So können sich Migranten besser integrieren“, ist er sich sicher. Warum er sich gerade für dieses Thema interessiert? „Ich beobachte einfach, dass sich in den Schulen oft ethnische Gruppen bilden, die dann eher nebeneinanderher statt miteinander leben. Das müssen wir ändern.“ Lukas Robert Schwarz (HAK Oberwart), meint, dass es bei ihm im Burgenland zwar weniger Migranten als in Wien gibt. „Bei uns gibt es nur einige Tschetschenen. Die fühlen sich ausgegrenzt und gehen deshalb nicht offensiv auf uns zu. Ich sehe es als unsere Aufgabe, auf diese Jugendlichen aktiv zuzugehen.“ Dass sich das lohnt, weiß Amadea Horvath aus eigener Erfahrung,: „Meine beste Freundin aus der AHS-Zeit ist eine Türkin.“

Für Patrick Mayer gehört zur Integration nicht nur, dass Migranten Deutsch beherrschen: „Wir müssen ihnen auch unsere Kultur und Mentalität vermitteln.“

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Kartin Fallmann

Der Wienerin Katrin Fallmann gefällt das weniger: „Kultur kann man vermitteln, Mentalität nicht. Das Wiener Granteln kannst du wohl kaum jemandem beibringen.“

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Nicht nur die Integration war ein Thema. Auch moderne Lernformen oder verpflichtende Fortbildung der Lehrer ist den Schülern ein Anliegen.

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Johannes Schatzlmayr

Dem Linzer Johannes Schatzlmayr liegt besonders die Modulare Oberstufe am Herzen: „Sie wird leider noch nicht überall in Österreich umgesetzt“, bemängelt er. Sein Vorschlag: Das Basiswissen sollen alle Schüler in Grundmodulen erwerben. Jeder soll selber entscheiden, in welchen Fächern er sein Wissen vertiefen will. Ein Schüler gab zu bedenken, „dass ein Kurssystem an sehr kleinen Schulen kaum umsetzbar ist.“ Ein andere meinte: „Wir müssen nicht alles aus den USA übernehmen.“

Die meisten Schülervertreter stimmten Johannes aber zu. Lukas Weidenholzer vom Europa-Gymnasium in Linz erzählt, dass er sich so ein System in Finnland angeschaut hat: „Die Schüler waren dort alle begeistert. Auch an unserer Schule wird das schon erfolgreich praktiziert.“ Die Salzburgerin Margarethe Heller hofft, „dass sich Schüler so endlich mehr auf ihre Stärken konzentrieren können.“

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Margarete Heller