Leben/Gesellschaft

Wenn die Katze unter Atemnot leidet

Sie sind meist zwischen zwei und acht Jahre alt, häufiger weiblich als männlich und kurzhaarig: Insgesamt erkranken etwa fünf Prozent aller Katzen im Laufe ihres Lebens an Asthma. Die Überempfindlichkeit der Atemwege ist beim Großteil der Patienten allergisch bedingt.

KURIER-Tiercoach Katharina Reitl erklärt, welche Symptome asthmatische Katzen zeigen und wie ihnen geholfen werden kann. Unbehandelt führt das chronische Leid zum Erstickungstod.

Symptome

"Starkes Husten, Keuchen und Pfeifen können auf Asthma hindeuten", sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Der Husten klingt eher trocken, auch Ausfluss aus Nase und Augen bleiben aus. Erst im chronischen Stadium kommt Schleim dazu. Verursacht der Anfall Atemnot, sitzt die Katze mit offenem Maul da und versucht so nach Luft zu schnappen. Ein Krampf der Muskulatur verhindert das.

"Es gibt keinen spezifischen Test für Asthma", sagt Reitl. Die Befundung entsteht im Ausschlussverfahren. Zunächst wird das kranke Tier mit dem Stethoskop abgehört. Blutwerte werden erhoben. Im nächsten Schritt zeigen Röntgenbilder des Brustkorbs, ob ein Herzproblem oder eine andere Lungenkrankheit vorliegt. Gleichzeitig wird überprüft, ob Parasiten – allen voran Lungenwürmer – dem Patienten zu schaffen machen. Bestehen noch Zweifel, können eine Computertomografie der Lunge bzw. eine Spiegelung der Bronchien die Diagnose untermauern.

Behandlung

"Sobald sich der Verdacht auf Asthma erhärtet, wird die Behandlung eingeleitet", sagt der Zoodoc. Medikamente, die den Schleim lösen, die Atemwege weit machen und die Entzündung hemmen, sind Mittel der Wahl. Bewährt hat sich, die Katze inhalieren zu lassen. So gelangt die Arznei direkt in die Lunge und belastet den Rest des Organismus kaum. Das Tier toleriert die Prozedur, weil es Besserung verspürt.

Ursachen-Suche

"Es lohn sich, nach der Ursache für die meist allergische Reaktion zu suchen", sagt der KURIER-Tiercoach. Es kommen u.a. Raumduft, Zigarettenrauch, Parfum, Pollen oder Staub von Einstreu in Frage. Manche Auslöser lassen sich einfach beseitigen, andere können durch Produkte ersetzt werden, die die Atemwege nicht reizen. Reitl warnt: "Asthma ist nicht heilbar. Jeder Anfall schädigt die Lunge. Ohne konsequente Behandlung verschlechtert sich der Zustand des Patienten immer mehr."

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