Leben

Was schreibe ich beim Online-Dating? Jetzt gibt es Hilfe

Sie sind schnell, effizient - und vor allem bei jüngeren Generationen viel beliebter: Statt zu telefonieren, wird getextet. Bevorzugt in kurzen Nachrichten, von SMS bis Kurznachrichtenportalen wie WhatsApp. Dieser Trend setzt sich auch beim Kennenlernen fort. Dating-Plattformen wurden mittlerweile von Dating-Apps abgelöst. Über Anbieter wie Tinder oder Bumble kontaktiert man neue Bekanntschaften.

Doch die neuen Technologien haben auch ihre Schattenseiten: Gerade in der Fähigkeit schriftlich zu kommunizieren, scheinen die modernen Menschen Defizite zu haben. "Unserer Gesellschaft mangelt es noch immer erheblich an digitalen Kommunikationsfähigkeiten", sagte Therapeutin Blaine Anderson der New York Times. Missverständnisse aufgrund verkürzter Formulierungen oder vorausgesetzter Annahmen sind nicht selten auf Dating-Plattformen. Oder der Gesprächspartner meldet sich plötzlich seltener als zu Beginn des Kontakts. Das fühle sich unbefriedigend an und fördere Grübeleien, die manche verunsichern und ängstigen.

Gespräch in Gang bringen

Aber nichts, wo sich nicht umgehend passende Coaches finden würden. Denn gerade was Coaching-Apps betrifft, fehlten bislang Angebote, um die schnelle, kurze Kommunikation zu üben. Unter dem Motto "Date Coaching" hat sich mittlerweile ein eigener Beratungszweig etabliert, der Menschen in punkto Kommunikation per Kurznachrichten unter die Arme greift. Kelsey Wonderlin bietet etwa einen Crashkurs an, in dem sie ihren Klienten vermittelt, wie man schriftlich kommuniziert - und dies dann bei einem realen Treffen in der offline Welt weiterführt. Wichtige Themen seien etwa: Wie sollte die erste Nachricht auf einer Dating-App lauten, um eine Kommunikation in Gang zu bringen? Wie flirtet man richtig? Und, was viele Menschen verunsichert: Wie geht man damit um, wenn sich das digitale Gegenüber nicht mehr meldet?

Dem Gehirn auf die Sprünge helfen

Trotz steigender Beliebtheit der Dating-Apps seien die menschlichen Gehirne nicht darauf eingestellt, in Nachrichten mit mehr als 100 Zeichen zu denken. "Eine SMS hat nichts mit der Tiefe eines persönlichen Gesprächs und dessen Nuancen zu tun", sagt Anderson. Vor allem Männer hätten Schwierigkeiten zu kommunizieren. Mit ihrem Kurs versucht die Texanerin, die Ängste von Männern beim Schreiben zu beheben.