Galápagosinseln, Ecuador: Wie im Unterwasserzoo
Von Axel Halbhuber
Nach nur zehn Minuten begegnet man schon der dritten Hai-Art: Nach dem Galápagos- und dem Hammer- liegt jetzt ein Weißspitzenhai ganz gemütlich auf einem kleinen Sandbalkon in der senkrechten Riffwand, erkennbar an dem weißen Fleckerl an seiner Flosse. Stachel- und sogar Mantarochen schwimmen an einem vorbei, eine Meeresschildkröte kreuzt gerade zum dritten Mal den Weg, oder ist es immer eine andere, man weiß es nicht, man kann sich hier nicht konzentrieren, zu überwältigend ist, was man sieht.
Selbst in großen Zooaquarien sehen die Besucher nicht so viel Geschwimme auf einmal. Dabei könnten die vielen Tiere hier im Wasser um die Felsinsel Gordon Rock vor den Tauchern flüchten. Aber sie lassen sich nicht stören. Das hier ist ihre Welt und sie lassen uns darin ein bisschen mitschwimmen. An der Wasseroberfläche planschen derweil einige Seelöwen. Seelöwen von unten sehen. Es ist unfassbar.
Einmal im Leben die Galápagosinseln zu besuchen, ist mehr, als man sich erträumt. Wenn man hier dann – als leidenschaftlicher Taucher – auch noch unter Wasser geht, wird ein Märchen wahr, von dem man vorher gar nicht wusste, das es existiert. Und schon gar nicht, wie es in Wirklichkeit aussieht: Obwohl der Archipel bekanntlich auf dem Äquator liegt, ist das Wasser hier nicht warm. Denn hier treffen drei große Meeresströmungen zusammen und nur der Panamastrom ist warm – die beiden nach Humboldt beziehungsweise Cromwell benannten bringen kaltes Wasser zu den Galápagosinseln.
Und damit Nährstoffe, was das Wasser zwar trübt (Irrtum zwei: keine karibisch klaren Sichtverhältnisse, siehe Haifoto), aber wegen der Nahrung tummeln sich so viele Tiere in diesen pazifischen Gewässern: gut fünfhundert Fischarten, davon Dutzende unterschiedliche Rochen und Haie.
Weil so viele spektakuläre Fische aufregend sind, ist das Tauchen hier nichts für Anfänger (man muss dreißig absolvierte Tauchgänge nachweisen). Aber auch wegen der wechselnden Sicht und der Strömungen. Zwischen Dezember und Mai dominiert übrigens der warme Panamastrom, der bringt mehr bunte Warmwasserfische (und das Tauchen ist wegen dünnerer Anzüge etwas einfacher).
Exoten
Von den rund 100 Inseln (13 größere, manche nur ein Fels) sind Darwin und Wolf die entlegensten
Tauchen
Entweder als Tauchsafari (rund 8 Tage, oft bis Darwin und Wolf) oder als Tagestrip mit 2-3 Tauchgängen. Boote immer bis max. 20 Personen
Package
Eine Woche Tauchen Galapagos inkl. Flug, 4 x Tauchausflüge, 3*Hotel/F ab 2.990 € je nach Saison. Infos und Details in allen Raiffeisen-/Geo-Reisebüros: Tel. 0800/665 574, info@raiffeisen-reisen.at
Die Großfische haben es lieber kühl und sind vor allem von Juni bis November da. Die Seelöwen kriegen übrigens im Oktober und November ihre Babys. Die zu sehen wird nur von unter Wasser grasenden Meeresechsen getoppt. Aber die gibt es hier ja auch.