Leben/Reise

2023: Ein Reisesommer wie jeder andere?

In der Vorwoche haben einige große Reise-Verantalter ihre Sommer resümiert. Die wichtigste Aussage der Verkehrsbüro-Chefin Helga Freund, in deren Wirkungsbereich auch Ruefa fällt: "Es war ein erfolgreicher Reisesommer 2023. Zumindest aus touristischer Sicht." Dennoch eine herausfordernde Zeit für alle. Und, dass Urlaubsländer wie Griechenland, die Kanaren oder Frankreich besonders von den Klimaextremen betroffen sind, steht außer Frage.

Neu sei, dass sich mit dem Klima auch das Reiseverhalten verändert hat. Menschen bleiben im Sommer zu Hause, weil es ihnen zu heiß, zu teuer oder die Regionen zu überfüllt sind. Sie verreisen lieber im Frühjahr, im Herbst oder im Winter. Dann geht's auch ans Mittelmeer, Fernreisende zieht es nach Tansania, Kenia und Südafrika. Wer in die USA will, fliegt meistens nach Florida, Kalifornien, in die Großstädte, in die Karibik und auf die ABC-Inseln. Dubai und Abu Dhabi zählen mittlerweile zu Ganzjahresdestinationen, sind aber im Winter besonders beliebt.

Das Thema Nachhatligkeit beschäftigt mittlerweile 63 Prozent der Urlauberinnen und Urlauber. Sie achten auf eine klimafreundliche Anreise und eine nachhatlige Unterkunft. Und möchten auch dahingehend beraten werden.

Es geht woanders hin

Kühlere Orte, wie Großbritannien, Norwegen, Schweden, Island, Irland, Dänemark, Niederlande oder Kanada sind beliebter. Dort werden Urlaubsformen wie Camping, Glamping, Selbstversorgung im Ferienhaus, Urlaub am Bauernhof, Städtetrip oder Wohnungstausch gebucht.

Bei den Pauschalreisen gibt es einen Zuwachs in der Vor- und Nachsaison. "Aber was ist mit der Hauptsaison?" Da müsse es eine Anpassung geben. Ein Nachteil in Österreich sei das starre Schulsystem: die langen Sommerferien, die zu kurzen Herbstferien. Das müsste, angesichts der neuen Reisezeiten, auch entzerrt werden.

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Warum es ein erfolgreicher Sommer war

Gebucht und viel verreist wurde trotzdem. Für die Österreicherinnen und Österreicher ging es heuer nach Griechenland, Spanien, Türkei, Zypern. Oder auf eine Kreuzfahrt mit der Familie ins westliche und östliche Mittelmeer. Gäste, die auf Rhodos zur Zeit der Waldbrände unterwegs waren, wurden betreut und erhielten alternative Urlaubsangebote.

Ist Österreich nicht auch ein "cooler" Sommerort?

Durchaus. Auch, wenn Österreich heuer nur auf Platz 11 der meistbereisten Reisedestinationen liegt, kamen die Touristen. Vor allem die Südeuropäerinnen und -europäer buchten Urlaube zum E-Bike fahren, Wandern und Baden in den Seen. Und auch Orte, wie Hallstatt und Co. können nach wie vor auf das internationale Publikum bauen.

Und was passiert im Winter?

Noch sei es schwer vorauzusagen, wie die Schneesituation in den Bergen aussehen wird. Aber für Interessierte: die Preise sind aktuell moderat und es gibt viele verfügbare Unterkünfte. In den letzten Jahres hat sich verändert, dass die Menschen mehr Skitouren buchen, schneewandern gehen und langlaufen. Auch hier geht der Trend in die nachhaltigere Richtung.