Leben/Gesellschaft

Mit der Wärmflasche Schmerzen lindern

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Wärme schafft Wohlbefinden. Kälte kann ebenso guttun. Nicht nur in der Humanmedizin wird Thermotherapie erfolgreich angewandt, auch Veterinärmediziner setzen auf Kirschkernkissen, Infrarotlampe und Coolpacks.

"Thermotherapie ist im Grunde ein alt bewährtes Hausmittel", sagt Zoodoc Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach erklärt, bei welchen Symptomen das Zuführen bzw. Entziehen von Wärme sinnvoll ist und wie es bei Hund, Katze, Kleintier und Ziervogel funktioniert.

Wärme fördert die Durchblutung, dadurch werden Schadstoffe mit dem Blut rasch abtransportiert. Sie steigert den Stoffwechsel und regt chemische Reaktionen an. Muskeln entspannen sich. Wärme verbessert die Dehnbarkeit, verkürzte Sehnen und steife Gelenke lassen sich besser bewegen.

Die Tiere genießen es

"Wärmeanwendungen verringern Schmerzen und helfen vor allem bei chronischen Problemen im Bewegungsapparat, aber auch bei Bauchweh", erklärt Reitl. Fast alle Haustiere genießen die Therapie. Sie behandeln sich selbst auf diese Weise: Hunde mit Arthrose z. B. liegen bevorzugt auf warmen Fließen. In Absprache mit dem Tierarzt lässt sich der Effekt gezielt nutzen: Mit Kirschkernkissen können schmerzende Gelenke umwickelt werden. Besonders anpassungsfähig sind Moorpackungen. Decken, über der Heizung aufgewärmt, erhöhen den Kuschelfaktor. Ein Thermophor lindert Wehwehchen an der Wirbelsäule.

"Infrarotlampen heizen den Körper von innen", warnt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Einem Käfigbewohner muss durch teilweises Abdecken des Gitters Rückzug ermöglicht werden. Auf ausreichend Abstand zwischen Lichtquelle und Patient ist zu achten: Es besteht Knabber- und Verbrennungsgefahr. Wärmepflaster eignen sich nicht für Tiere.

Wo Kälte hilft

Kälte reduziert ebenfalls die Schmerzen und erlaubt so den sparsamen Einsatz von Arzneien. Sie hilft bei akuten Entzündungen, Verletzungen und Verstauchung. Der Wärmeentzug minimiert auch Schwellungen, die durch ein Trauma oder einen Insektenstich entstanden sind. Zudem schützt sie den Körper vor Überhitzung. Coolpacks, Eiswürfelbeutel oder Topfenwickel sind Mittel der Wahl.

"Thermotherapie lässt sich relativ einfach anwenden", sagt KURIER-Tiercoach Reitl: "Man darf aber kein Tier dazu zwingen."

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