Leben/Gesellschaft

Kanada: Wie diese 9-Jährige von der Cannabis-Legalisierung profitierte

Nach der Legalisierung des Cannabisverkaufs in Kanada vergangene Woche hat die große Nachfrage vereinzelt zu Lieferengpässen geführt. Vor vielen Geschäften des Landes bildeten sich außerdem Schlangen. Doch nicht nur sie machen ordentlich Umsatz. Auch die neunjährige Elina Childs aus Edmonton, die Hauptstadt der Provinz Alberta, wusste den Ansturm für sich zu nutzen.

Sie verkaufte am ersten Tag der Legalisierung vor einem Cannabis-Geschäft sogenannte "Girl Guide Cookies". Dabei handelt es sich um eine Spendenaktion der Pfadfinderinnen, die in den USA und Kanada eine lange Tradition haben. In der Vergangenheit ging Elina von Tür zu Tür, um ihre Kekse zu verkaufen. Ihr Vater Seann Childs sagte gegenüber CNN, dass das normalerweise Wochen gedauert habe. "Letztes Jahr wurde sie von einem Hund gebissen, es war nicht schlecht, aber wir sind noch immer besorgt", sagte er. "Während der Fahrt haben wir die langen Schlangen vor der Apotheke gesehen und wir haben angehalten, um die Kekse dort zu verkaufen."

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Innerhalb einer Dreiviertelstunde waren alle Kekse verkauft und Elina nahm 120 Dollar (umgerechnet rund 90 Euro) ein. "Sie hat nicht ganz verstanden, warum es so einen Auflauf gab", erklärte Seann Childs. "Es ging ihr nur darum, ihre Kekse zu verkaufen, aber alle waren so glücklich sie zu sehen und gratulierten ihr immer wieder."

Kanada hat den Verkauf von Cannabis am vergangenen Mittwoch als weltweit erstes Land nach Uruguay vollständig legalisiert (mehr dazu hier). Kanadischen Staatsbürgern ab 18 Jahren – in manchen Provinzen liegt die Altersgrenze bei 19 Jahren – ist es seitdem erlaubt, per Bestellung oder in autorisierten Geschäften ein Gramm Haschisch für etwa zehn kanadische Dollar (4,30 Euro) zu kaufen. Der persönliche Besitz ist auf 30 Gramm beschränkt.

Kritische Stimmen

Das kanadische Parlament hatte im Juni ein Gesetz gebilligt, das den Konsum und die Herstellung der Droge erlaubt. Kanada gehört zu den Ländern mit dem höchsten Pro-Kopf-Verbrauch von Marihuana weltweit. Kritiker warnen vor gesundheitlichen Schäden durch den Cannabis-Konsum und eine Zunahme von Unfällen unter Drogeneinfluss.