Papst rät Jugend zu weniger Fleischkonsum
Papst Franziskus ruft die Jugendlichen auf, den Verbrauch nicht nur von fossilen Brennstoffen, sondern auch "von vielen überflüssigen Dingen zu reduzieren". Ebenso sei es in bestimmten Regionen der Welt angebracht, weniger Fleisch zu konsumieren. "Auch das kann zur Rettung der Umwelt beitragen", so der Papst in einer Botschaft an die Teilnehmer der in Prag laufenden "EU Youth Conference".
"Mögen Sie 'große Augen' haben"
Der Papst forderte die jungen Menschen dazu auf, "sich nicht von den Sirenen verführen zu lassen, die ein Leben im Luxus vorschlagen, das nur einem kleinen Teil der Welt vorbehalten ist". "Mögen Sie 'große Augen' haben, um den Rest der Menschheit zu sehen, der nicht auf ein kleines Europa reduziert ist. Streben Sie nach einem Leben in Würde und Nüchternheit, ohne Luxus und Verschwendung, damit alle in Würde auf der Welt leben können", sagte Franziskus.
Der Papst sieht in der heutigen europäischen Jugend großes Potenzial. "Ihr seid aufmerksame junge Menschen, weniger ideologisiert, daran gewöhnt, in anderen europäischen Ländern zu studieren, offen für Freiwilligenarbeit und sensibel für Umweltfragen", schrieb der Papst in dem am Montag veröffentlichten Text. "Deshalb habe ich das Gefühl, dass es Hoffnung gibt", fügte er hinzu.
Ein "absurder Krieg"
Franziskus sprach auch über den Ukraine-Konflikt, den er als "absurden Krieg" bezeichnete. Angesichts der zahlreichen Konflikte in den verschiedenen Regionen der Welt sei ein Bildungspakt, der alle zur Geschwisterlichkeit erziehe, umso dringlicher, betonte der Papst. "Die Idee eines geeinten Europas entstand aus einer starken Sehnsucht nach Frieden nach so vielen Kriegen auf dem europäischen Kontinent und führte zu einer siebzigjährigen Friedensperiode.
Jetzt müssen wir uns alle dafür einsetzen, dass diese Kriegswirren beendet werden, bei denen wie üblich einige wenige Mächtige entscheiden und Tausende von jungen Menschen in den Kampf und in den Tod schicken. In solchen Fällen ist es legitim, zu rebellieren!", so der Papst.
Widerstandskämpfer Jägerstätter
Der Papst ging außerdem auf die Figur des österreichischen Kriegsdienstverweigerers und Widerstandskämpfers Franz Jägerstätter ein. Er wurde in dem KZ-Gefängnis ermordet, in dem auch sein Altersgenosse Dietrich Bonhoeffer, ein junger deutscher lutherischer Theologe und Anti-Nazi, inhaftiert war, der ebenfalls ein tragisches Ende fand. Diese beiden jungen Männer seien getötet worden, weil sie den Idealen ihres Glaubens bis zum Ende treu blieben, so der Papst. Sie seien deshalb Vorbilder auch für die heutige Jugend. Jägerstätter wurde 2007 von Benedikt XVI. seliggesprochen.