Sigi Maurer veröffentlicht sexistische Nachrichten
Die ehemalige Grünen-Abgeordnete Sigi Maurer hat ein Beispiel für den Alltagssexismus, dem Frauen ausgesetzt sind, öffentlich gemacht. Sie veröffentlichte auf Facebook und Twitter Nachrichten eines Lokalbesitzers, der sie zuerst auf dem Weg zur Arbeit belästigte, ihr dann via Facebook Messenger obszöne und sexuell explizite Nachrichten schickte. In den an sie gerichteten Texten steht: "Du hast auf meinen Schwanz geguckt als wolltest du ihn essen. Bitte wenn Du nächstes Mal vorbei kommst darfst Ihn ohne Worte in deinen Mund nehmen und ihm bis zum letzten Tropfen aussaugen, zahle auch 3 Euro mehr, wenn Du nix verschwendest !!!" (sic!)
Maurer beschrieb die Situation im Posting, das mehrere hundert Mal geteilt wurde: "Herr L. steht häufig mit Freunden ab dem frühen Nachmittag vor seinem Geschäft und trinkt Bier. Der Gehsteig in der Strozzigasse ist jetzt nicht gerade breit, das heißt wer an ihm und seinen Freunden vorbei will, muss entweder auf die Straße ausweichen oder zwischen Herrn L. und seinen Freunden durch. Das Geschäft von Herrn L. befindet sich auf meinem direkten Weg in die Arbeit, ich gehe mindestens zwei Mal pro Tag dort vorbei. Gestern Nachmittag musste ich wieder einmal zwischen Herrn L. und seinen Freunden durch – eine Situation die sie genutzt haben, um mich deppert anzureden. Eine halbe Stunde später hatte mir Herr L. auf Facebook untenstehende Nachrichten geschickt."
PC-Nutzung im Lokal untersagt
Die 33-Jährige hofft nun, dass sich Bierliebhaber ab jetzt überlegen, wo sie ihren Vorrat kaufen: "Jetzt scheint mir das Geschäft von Herrn L. generell nicht von großem Erfolg gekrönt zu sein, aber ich dachte mir in einer Stadt voller Hipster schadet es ja nicht darüber zu informieren, bei welchem frauenverachtenden Arschloch man potenziell sein (craft) Bier kauft."
Der Lokalbetreiber bestritt, der Verfasser der Texte zu sein und verwies darauf, dass sein PC mehreren Leuten zugänglich sei. Von den getätigten Äußerungen distanzierte er sich. Auf der Facebookseite des Lokalbetreibers gab es heftige Kritik am Verhalten des Mannes. Mehrere User verwiesen auf die große Ähnlichkeit von Interpunktion und Formulierung bei der Entschuldigung und den Nachrichten an Maurer. Sie vermuten, dass die Entschuldigung eine Ausrede sei. "Ich erhalte ja sehr oft Nachrichten dieser Art. Im aktuellen Fall ist es aber schon unangenehmer als sonst, weil es ein Geschäft betrifft, an dem ich täglich vorbei muss. Rechtlich lässt sich hier nichts machen, also habe ich eben diesen Weg gewählt", erklärte Maurer dem KURIER.