Nicht mehr am A... der Welt, sondern im Herzen der Stadt
Von Thomas Trenkler
Kirschen gibt’s nicht nur im Sommer: Mit einem Plakat voll knackiger Herzkirschen geht das ehemalige Werk X als Theater am Werk in die Saison. Der Standort Kabelwerk in Meidling war von den bisherigen Leitern, Harald Posch und Ali M. Abdullah, als „Theater am Arsch der Welt“ vermarktet worden; Nachfolgerin Esther Holland-Merten sprach hingegen bei der Präsentation ihres Spielplans von einem „Theater im Herzen von Wien“. Im metaphorischen Sinn, denn nur der Standort am Petersplatz liegt tatsächlich im Herzen der Stadt.
Künftig gibt es keine programmatischen Unterschiede mehr: Da wie dort werden Eigen- und Koproduktionen präsentiert. Die Saison startet am 5. Oktober in Meidling mit Ewald Palmetshofers „Die Verlorenen“, 2020 von Theater heute zum Stück des Jahres gekürt. Birgit Stöger und Thomas Frank spielen in einer Inszenierung von Maria Sendlhofer. Tags darauf folgt am Petersplatz „Romeo <3 Julia“, einem immersiven Polydrama von Cosmea Spelleken, der Theater heute-Nachwuchsregisseurin 2022.
An beiden Orten wird derzeit umgebaut. In Meidling sind künftig auch Bar und Garderobe barrierefrei zugänglich. Dank Teuerungsausgleich und Investitionsförderung erhält das Theater am Werk heuer 1,5 Millionen Euro an Subventionen – um 600.000 Euro mehr als das Werk X im Jahr 2022.