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Villacher Fasching 2020: Sagen wir, es war "a b'soffene Gschicht"

*Disclaimer: Das TV-Tagebuch ist eine streng subjektive Zusammenfassung des TV-Abends.*

Faschingsdienstag, 20:15 Uhr. Seit 1963 heißt das Jahr für Jahr: "Wir singen Lei Lei" und die Narren vom „Villacher Fasching“ ziehen ein.

Am Faschingsdienstag 2020 ist (fast) alles anders: Tarek Leitner begrüßt zu einer fünfzehnminütigen Sondersendung über das CoronavirusIm Jänner habe es den ersten Verdachtsfall gegeben, wird berichtet. "Seitdem bereiten sich die Behörden auf den Ernstfall vor."

Der Ernstfall. Das hätte auch irgendwie zum Villacher Fasching gepasst.

Um 20:33 geht es dann aber los:

Wir befinden uns offenbar in einer Christbaumsammelstelle.

Nein, die traurigen Plastikfichten auf der Villacher Bühne sollen den Klagenfurter Stadionwald darstellen.

„Eine bsoffene Gschicht“ sei "For Forest" gewesen, reimen die beiden im Bühnenwald sitzenden Hofnarren.

Das passt freilich zu gewissen Geschehnnissen auf einer Baleareninsel. Bekanntlich auch eine b‘soffene Gschicht.

Im Publikum prostet man sich mit Bier zu. Strache ist nicht dabei.

„Hört man die Worte Wagner-Rendis
fragt man sich, ob die wo an g’rennt is.“

Wagner-Rendi sitzt nicht im Publikum. Dafür Rendi-Wagner, und die übt sich im fleißigen Mitgrinsen. Diese wichtige Politikerdisziplin beherrscht sie recht gut.

Dann werden die Hofnarren plötzlich ernst. Den Roten fehle es an Ideen. Das sei „keine b‘soffene Gschicht“.

Kein Alkohol? Bei so was hört sich in Villach der Spaß auf.

Rendi-Wagners Grinser wirkt jetzt schon etwas eingefroren.

Der Brexit kommt noch dran („geistige Gicht“), der Nobelpreis „für an Kärntner“ (Peter Handke), „die Thunberg schwimmt mit die Thunfisch um die Wölt, dem Klima nutzt‘s nix, die Konzerne woll’n‘s Göld.“

Dem H.C. seine neue Partei sei ein „Wiener Lei Lei“.

Jetzt ist Strache erstmals im Bild. Gut gelaunt freilich.

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Fesche Maus, kurzer Tod

Das Faschingsprinzenpaar, Prinz Fidelius LXV. Und Hannah I., wird vorgestellt. „Bei Zahlen kennt sie sich aus, mei Prinzessin, die fesche Maus“, sagt Fidelius. Scheint ein ziemlich lustiger Bursche zu sein.

Nach dem Villacher Faschingslied („Lei Lei Lei Lei Lei Lei!“) marschiert die Faschingsgarde wieder hinaus.

Eine Frau fährt mit dem Moped ins Villacher Congress Center. Dazu erklingt klarerweise „Born to be Wild“. Heike Schaflechner präsentiert „Heike á la Carte“.

Das Blinken könne man sich sparen, sagt Heike, „datenschutzrechlich geht dos eh niemanden was aun, wo i hinwill.“

Dann die ersten Kurz-Witze:

Es sei ein Drama, "überall nur Kurz …. Parkzonen." 

„Da Wahlkampf war laung, der Sieger ist Kurz.“

„Der tuat ja immer so nichtsahnend.“ Heike spricht auf die Pose mit gefalteten Händen an. Aber: „In dem Alter hab ich mich auch no ned so für die Politik interessiert.“

„Die Roten sind an einem Kern derstickt und die Liste Jetzt ist an einem Pilz gstorben. Der Tod war übrigens Kurz.“

Und die FPÖ? „Nach dem Rauchverbot haben sie Angst, dass man ihnen auch noch das Singen in dunklen Räumen wegnimmt.“

Hofer, ebenfalls im Publikum, kippt lachend nach vor und kann sich kaum mehr einkriegen.

Man könne froh sein, „dass nach Ibiza ned auch der Alkohol verboten wird“, sagt Heike.

Theresa May habe einen kurzen Abschiedsbrief verfasst, „bei der FPÖ war das a bissl aufwendiger, die haben a siebenstündiges Video gedraht.“

Jetzt lachen Strache und DAÖ-Kollege Baron verschmitzt.

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Ibiza und Stadionwald

Ibiza ist das zweite große Thema des Abends neben dem Klagenfurter Stadionwald.

Russischer Akzent, illegale Geschäfte und was habe Strache dazu gesagt? "Freilich! Moch ma!"

"Aber dreckige Fußnägel, des kummt ihm spanisch vor."

Strache klatscht. 

„Lügen haben schmutzige Füße“, sagt Heike. „Daher wird auf Wahlplakaten meistens lei nur der Oberkörper gezagt.“

Und noch was zu Hofer: Der neue Steuermann am FPÖ-Schiff müsse aufpassen, dass sich nicht „zu viele Parteifreunde über den rechten Rand hinauslehnen.“

Hofer lacht.

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Genug mit Politik. Heike beleuchtet noch ein paar Frauenprobleme.

Cellulite sei bloß „eine Frage der Beleuchtung“ und erhöhe die „erotische Nutzfläche“.

Dann führt die schlanke Heike ein anderes angebliches Frauenproblem vor: Den Versuch in der Umkleidekabine in eine zu enge Hose hineinzukommen.

Der Mutter habe sie Botox empfohlen. Das habe mit einer „Brotbox im Gsicht“ geendet.

Verhaltenes Klatschen.

Dann erläutert Heike noch, dass das Leben viel schöner wäre, wenn es rückwärts ablaufen würde. Zuerst liegt man im Grab, dann geht’s in die Pension undsoweiter.

Sie ahnen es vielleicht, wie der Witz ausgeht. Heike: „Du beendest dein Leben als Orgasmus.“

Sie bittet die Leute aufzustehen, um Standing Ovations zu erhalten. Kein Witz.

Auch das ist kein Witz: Heike hätte beim Politischen bleiben sollen.

Männerabend

Die Garde tanzt „It’s Raining Men“. Es regnet aber keine Männer, sondern offenbar Umzugskartons, die dann auf der Bühne herumliegen. Mittendrin ein Mann, der wie ein Minion in der Midlife Crisis aussieht.

„Männerabend“ heißt der Sketch. Es fehlt also mindestens ein zweiter Mann.

Das ist Hans-Jörg Petrik, einer aus der jüngeren Villacher Garde.

Er trägt ein Indianerkostüm. Warum das?

Er habe nur etwas von einem „Umzug“ gehört.

Warum er, wir nennen in der Einfachheit halber "Indianer", auf der Bühne Gewichte stemmt, wird nicht klar.

„Samma in am Baumarkt“ fragt er und schaut ins Publikum. „Do san wieder a poar Geräte unten …“

Eine Frau im Publikum fasst sich an den Busen und lacht keck in die Kamera. Kein Witz.

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Der Indianer gibt den Coolen.

„Warst unterwegs gestern?“, wird er gefragt.

„Frali, Bob Marley“ – er berichtet vom Villacher V-Club, dort hätte es ein ordentliches „Zack zack zack“ gegeben.

DJ Ötzi sitzt im Publikum.

Nur die Höcker

Der "Indianer" spricht übrigens mit seiner Sonnenbrille, die er ums Handgelenk geklappt hat. Die Sonnenbrille ist auch ein Handy und eine Uhr. „150 Meter wasserdicht, brauch i ned, schwimm eh ned so weit ausse.“

Dann geht es im Männerabend um eine blonde Frau. Ob ihr Leiberl aus echtem Kamelhaar gewesen sei, fragt der Gelbe.

„Kaunn i ned sagn, hab nur die Höcker g’sehn.“

Außerdem fahre „der Lift bei der a ned gaunz auffe.“

Auch im Jahr 2020 kommt der Villacher Fasching nicht ohne zusammenhanglose Frauenwitze aus. Wenngleich man im Großen und Ganzen offenbar erkannt hat, dass die Zoten im Vorjahr ein paar Stockwerke zu tief lagen.

Der "Mömi" („Möchtegern-Minion“) sagt: „I vermiss die Zeit, wo’s pro Ort nur an Deppn geb‘n hot.“

Für Villacher Verhältnisse ist das fast große Gesellschaftskritik.

Der Verkleidete darf dennoch weiterreden. Sein Hund („Bauxi 2.0") sei ein Berner Sennenpudel, im Wörtherseestadion habe dieser „298 Bam' persönlich markiert.“

Wir bleiben beim Thema: Der Minion-Mann beklagt sich darüber, dass er vier Mal pro Nacht aufwache, wegen dem „Luli gehen und so“.

Aus irgendeinem Grund blendet die ORF-Regie jetzt Richard Lugner ein.

Dann sogar ein guter Beziehungswitz:

 „Hast eh Schluss g‘mocht, oder?“

 „Wollt i jo, weil sie so dominant is …“

„Ja und?

„Na wenn sie Naaa sogt …!“

Es wird aber gleich wieder alles zurechtgerückt:

Die Frau des Indianers habe durch die Schwangerschaft zugenommen.

Ja und, das sei normal.

„Der Bursch ist schon 21!“

Er habe aber eh schon Bedenken wegen seiner Beziehung. Sie seien von Graz nach Klagenfurt gezogen, aber „der Postler is no immer da sölbe.“

Plätschern und Anblasen

Es kommen Vier Kärntner auf die Bühne. Drei Kärntner sind bekanntlich bereits ein Gesangsverein.

Daher singen die vier, einer davon ist der „Noste“, sie nennen sich „Jungs zwa-zwanzig“.

„Sunst spül ma nur Kläsch-Metal“, sagt der Noste. Jetzt aber bringen sie mehrstimmig ein altbekanntes Liebeslied: „Wenn alle Brünnlein fließen so muss man trinken.“

Die „Zwa-Zwanzig“-Version lautet: „Wenn der Bierhahn offen steht, wird geplätschert wos nur geht…“

Offenbar herrscht im Saal eine stille Übereinkunft, dass man die vier Kärntner einfach witzig finden muss, denn das Publikum amüsiert sich blendend. Sogar Landeshauptmann Kaiser platzt fast vor Lachen. Da haben sie gerade das gesungen: „Golden glänzt von den Bäumen die Koks-Ko-Nuss.“

Sie merken es, wir befinden uns wieder auf Ibiza, genauer gesagt „auf Stibitza“, wie die vier Kärntner singen.

„Jetzt wer’m mal mit mit unsare Waldhörner anblasn“, meint der Noste.

Die vier Kärntner imitieren mit der Stimme Blasinstrumente.

Die Faschingsprinzessin Hannah stellt sich mit einem Schild dazu. Drauf steht: „Live geblasen!“

Wenn man das Bedürfnis hätte zu weinen, jetzt wäre Gelegenheit dazu.

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Die Doggen von Venedig

„Gscheit verblödelt“ heißt der nächste Sketch. Der Name ist Programm.

Wir haben es mit einer Gscheiter/Gscheiter Blöder-Doppelconférence zu tun.

Der Gscheite Blöde bringt falsch eingesetzte Wörter, der Gscheite bessert dann aus. Und so geht es nach Wien ins Naturhysterische Museum, wo man die Menschheitsgeschichte vom Zillertaler bis zum Homo Spiritus verfolgen könne.

Im Publikum sitzt einer, der wie der späte Elvis aussieht.

Der Gescheite Blöde will in der Bundeshauptstadt die „Wiener Ziehharmoniker“ gehört haben. „Philharmoniker“, bessert der Gscheite aus.

„I waaß ned, wie viel Harmoniker dort waren, ich hab ned gezählt.“

Es geht weiter: „Einstein hat die ‚West Side Story‘ kompostiert.“

Und: „Doggen gibt‘s ja nur in Venedig.“

Mölzer im Publikum lacht. Prominente ÖVP-Politiker waren übrigens den ganzen Abend nicht im Bild.

„Zaster la vista, Baby“, sagt der Gscheite Blöde abschließend. Es wurde auch Zeit.

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Der Villacher Turnverein turnt ziemlich akrobatisch zu einem Song der Venga Boys. Interessanterweise nicht zu „Going to Ibiza“ sondern zu „Boom Boom Boom Boom, I Want You In My Room“.

Jetzt kommt das, was offenbar als Höhepunkt eingeplant war.

Schmarren mit Kaiser

Roland Rudolf I., vorgeblich „Kaiser von Österreich und Kärnten“, hält Audienz. „Kaiserschmorrrrn“ nennt sich die „Wir sind Kaiser“-Parodie.

Es ist immer gefährlich, ein parodistisches Format zu parodieren. Aus gutem Grund.

Erster Gag: „Volksvertreter treten auf das Volk ein“.

Zweiter Gag über die neue Farbenlehre: „Aus Türkis und Grün wird blaue Politik.“

Keiner lacht.

Obersthofmeister „Hinkelstein“ macht einen gar nicht so schlechten Gag. Die Rede ist von „einem Kaiser in Kärnten, sehr beliebt beim Volk, er vertritt das Volk nach außen. Sein Name ist Franz Klammer.“

Landeshauptmann Peter Kaiser lacht trotzdem.

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Eine „Augenweide“ wird angekündigt. Es ist der Indianer von vorher, jetzt in Frauenkleidern, Vollsuff darstellend und auf den Boden krachend. Er/Sie wird hinausgezogen.

Es erscheint des Kaisers erster Gast, eine als brasilianische Sambatänzerin verkleidete Kärntnerin. Sie bahnt sich ihren Weg durchs Publikum, zieht ORF-General Wrabetz an dessen Villach-Fanschal zu sich und sagt: „Schöne Mann, Bonito!“

Auf der Bühne folgen Gags der Sorte: Wenn ich einen Dreier will, spiel ich Lotto.

„Sie darf sich zurückziehen muss aber auch ein bissl das Goscherl halten“, sagt der Kaiser-Parodist.

Der Fasching und die Frauen, das ist nie eine runde Sache.

Das Wetter in 50 Jahren

Der Kaiser will das Wetter von übernächster Woche wissen.

Hinkelstein sagt, das können die Meteorologen nicht voraussagen.

Kaiser: „Aber die Klimaaktivisten können sagen, wie das Wetter in 50 Jahren ausschaut …“

Man versucht, die überlange Nummer mit zwei Zuschaltungen aufzulockern. Helmut Binter, ein altbekanntes Gesicht vom „Villacher Fasching“, parodiert dabei Queen Elizabeth („Werde noch mein eigenes Land überleben“) und Boris Johnson.

„Was grenzt an Wahnsinn? Mexiko und Kanada“ sagt der Kaiser.

Warum wir den Witz erwähnen? Es ist der einzige Trump-Witz des Abends.

Es kommt noch irgendein Klagenfurter als Gast: Mathias Schitz wird er genannt. Für alle Nicht-Kärntner: Die Klagenfurter Bürgermeisterin heißt Mathiaschitz.

Mehr Bezug hat das nicht. Es folgen die üblichen Klagenfurt-Witze.

Dann kommt plötzlich Richard Lugner auf die Bühne. Er darf als Richard I. statt dem Reserve-Kaiser Platz nehmen.

Beim Wiener "Kaiser" Robert Heinrich I. wartet Lugner seit Jahren vergeblich auf Einlass, in Villach setzt man ihn gleich auf den Thron. Mehr muss man über den Villacher Fasching eigentlich nicht wissen.

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Aber man soll das alles nicht so ernst nehmen. Gemeinsam singt man den Monty Python-Song „Always look on the bright side of life“ in der „Lei lei, lei-lei lei-lei lei-lei“-Version.

Es folgt ein Showtanz, oder das, was man sich beim Fasching darunter vorstellt: Schuhplattler, die durch den Einsatz von LED-Lichtern irgendwie geheimnisvoll wirken sollen.

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Der weltberühmte Noste

Unweigerlich folgt jetzt der Solo-Auftritt von Manfred Obernosterer alias „Noste“: „A Waaahnsinn, bist du narrisch, supi supi!“

Natürlich ruft gleich der Bundeskanzler an. „Servas Basti!“ sagt der Noste ins fiktive Mobiltelefon.

Mit den Grünen gebe es halt „kane Schweinshaxalan“ mehr, sagt der Noste. Dafür „an grünen Schmusi mit der Köstinger“. „An Smoothie“, bessert Noste aus, „kaunnst trinken, da wirst ned deppad davon.“

Das Publikum johlt immer wieder.

„Die ganze Parteibasis ist basisch? Basti, sei froh, bei der letzten waren alle sauer.“

Bei der letzten Parteibasis? Bei der letzten Regierung? Egal. Hofer kippt wieder lachend nach vorne. Fast wirkt es so, als sei derselbe Lacher zwei Mal reingeschnitten worden.

Abschließender Pro-Tipp von Noste an den Kanzler: „Du machst das, was du immer machst: So tuan als ob‘st di auskennen würdest.“

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Noste ist neuerdings Dichter und dichtet für seinen Arbeitgeber, das AMS:

„Ich lasse Gnade walten und bleibe euch noch lang erhalten.“

Für den Fall, das das AMS seine Gage nicht erhöhe, droht er mit einem Wechsel ins ConSalzing, vornehmlich im Winter, oder ins Umzugsbusiness, zu den „Kastelrucker Spatzen“.

„Dass der Noste ein großer Künstler geworden ist, verdankt er nur einem. Danke, Danke, Peter Handke!“

Für Handke, den Gewinner des großen skandinavischen Preisausschreibens, habe er ein Gedicht vorbereitet:

„Der Fuß geht
Die Hand wachtelt
Die Gräfin,
die alte,
schachtelt.“

In einem italienischen Lokal gab es auch einen Skandal, berichtet der Noste. Der Ober habe Handke gefragt: „Was darf ich Ihnen serbien?“

Antwort an den Ober: „Geh', du Sinnloser.“

Aber wer habe schon wirklich eine Ahnung von echter "Riteralur, Titeralur, Pitralon …"

Noste fantasiert sich dann weiter nach Stockholm, als AMS-Botschafter habe er dort das „Gretalein“ kennengelernt. Als er erzählt, dass er „in der dritten Klass' Volksschul' scho mit dem Moped gfoan“ is, „do hot sie nur so gschaut.“

Alle seien sie da gewesen in Schweden, „Gretas beste Freundin Pippi Langstrumpf, der kleine Onkel, der Herr Nilsson.“ Er wundere sich nicht, dass Pippis Vater nie aus Taka-Tuka-Land zurückgekommen ist, sagt Noste.

„Donnerstag for längere Faschings“

Greta habe er für die Aktion „Donnerstag for längere Faschings“ begeistern wollen.

„Sänk ju for se Anruf, Greta! You are am Greatesten! Greta. I call you später!“

Wer könnte jetzt noch anrufen? Kickl natürlich.

„Die Pippi nimmt die Pferd'“, sagt Noste. „Kaunnst du die Pferd' scho amal weiß anmalen? - Schwarz-blau? - Geht ned“

Jetzt fehlt wirklich nur noch ein Anruf.

Noste: „Steiermark … Polizeidirektor … Stellvertreter …“

„Hier spricht der weltberühmte Noste“, sagt Noste.

„Was? Du kennst an Noste ned?“

„Jetzt pass amal auf, Burle, da Noste ist in Verhandlungen mit Greta, der Handke schreibt für mi jetzt alle Gedichte. I glaub di werd‘ i amal herfassn miassn, die Wadln in die richtige Richtung vurrichten.“

Das Publikum johlt. Das müsste man an dieser Stelle immer wieder hervorheben.

Schließlich wird der stellvertretende Polizeichef von Noste fernmündlich nach Villach zitiert: „Dienstag, 10 Uhr, in mei‘m Stammlokal. Da wer’ma an aufgiaßn, dann wird’s so sein, dass du di zum ersten Mal im Leben sölba nimmer kennen wirst, aber den Noste umso besser.“

Noch ein letztes Gedicht:

„Auch du wirst wieder fröhlich durch das Leben rennen,
w
enn du endlich kapiert hast: Einen Noste muss man kennen.“

Über den Rest, den unvermeidbaren Noste-Song „Wo ist denn heit die Party?“ und eine durchaus vermeidbare Tina-Turner-Parodie (nicht vom weltberühmten Noste) breiten wir den Mantel des Schweigens.

Egal, wie lange die Verfahrensdauern in der Justiz sind, in Villach werden die kleinen und die großen Sünden Jahr für Jahr in eine einzige lange Blödelei verwandelt. Und am Ende singen wieder alle „Lei Lei“.

Das könnte im Grunde schön sein. Aber Donnerstag for längere Faschings? Es reicht so, wie es ist.

 

LINK: Der Villacher Fasching zum Nachschauen