Song Contest wirft Russland aus dem Bewerb
Von Georg Leyrer
Auch die Veranstalter des Eurovision Song Contests ziehen nun Konsequenzen: Russland darf heuer nicht beim Song Contest teilnehmen, berichtet die BBC. Auf Twitter veröffentlichte die European Broadcasting Union EBU ein dementsprechendes Statement.
Im Norden Europas waren zuvor Forderungen laut geworden, Russland nach dem Angriff auf die Ukraine auszuschließen. Finnland drohte nach Angaben des zuständigen Rundfunksenders Yle gar damit, keinen Beitrag zum ESC zu schicken, sollte die Europäische Rundfunkunion Russland nicht die Teilnahme verbieten. Der russische Angriff auf die Ukraine verstoße gegen alle Werte, für die man selbst ebenso stehe wie alle anderen europäischen Rundfunksender, erklärte Yle am Freitag.
Der norwegische Rundfunksender NRK und sein dänisches Pendant DR äußerten am Freitag ebenfalls die Ansicht, dass Russland in diesem Jahr aufgrund des Ukraine-Kriegs nicht am ESC teilnehmen könne. Zuvor hatte auch der schwedische Rundfunksender SVT die EBU aufgefordert, ihren Beschluss zu überdenken, Russland die Teilnahme zu gestatten.
Nachdem Russland in die Ukraine einmarschiert war, hatte die Ukraine gefordert, die EBU-Mitgliedssender sollten so früh wie möglich erwägen, Russland vom diesjährigen ESC in Italien auszuschließen.
Noch kein Act
Der ESC mit seinen Halbfinals (10. und 12.5.), in denen sich Russland und die Ukraine erst noch qualifizieren müssten, soll am 14. Mai mit seinem großen Finale über die Bühne gehen. 41 Länder wollen am ESC 2022 teilnehmen. Die Höchstgrenze der EBU liegt bei 44 - diese Teilnehmerzahl wurde allerdings bis jetzt noch nie erreicht. Belarus ist nach der Suspendierung des Senders BTRC im vergangenen Jahr auch weiterhin vom Wettbewerb ausgeschlossen.
Am 16. Februar trat Alina Pash als Kandidatin der Ukraine zurück. Hintergrund waren offene Fragen zu einer Reise der Sängerin auf die von Russland annektierte Halbinsel Krim im Jahr 2015. Nach dem Rücktritt von Pash schickt die Ukraine nun die Band Kalush Orchestra mit dem Titel „Stefania“ nach Turin. Der russische Beitrag war noch gar nicht gekürt worden.
Das ESC-Finale findet in Italien statt, weil im vergangenen Jahr die italienische Band Maneskin den Wettbewerb gewann. Österreich schickt den 19-jährigen DJ LUM!X und die 18-jährige Pia Maria mit ihrem Dancesong „Halo“ ins Rennen.