Kultur/Medien

ORF: Erste Räte wollen Steger nicht als neuen Vorsitzenden

Norbert Steger könnte sich mit seiner Kritik an den ORF-Journalisten verdribbelt haben: Nach seinen Aussagen darüber, man müsse Korrespondenten, die aus seiner Sicht nicht korrekt berichten, "streichen", gibt es erste Anzeichen, dass auch die ÖVP-Fraktion nicht mehr hinter seiner geplanten Bestellung zum Vorsitzenden des obersten ORF-Gremiums steht. "Solche Aussagen stehen ihm nicht zu", erklärte etwa der Salzburger Stiftungsrat Matthias Limbeck in den Salzburger Nachrichten. Er plädiert für einen anderen Kandidaten: "Für mich wäre Franz Medwenitsch der beste Vorsitzende." Der gehört ebenfalls der ÖVP-Fraktion im Stiftungsrat an. Diese Gruppe wird von Thomas Zach angeführt, der zu den aktuellen Debatten keine Stellungnahme abgeben wollte.

Die Zeit läuft: Am 17. Mai konstituiert sich der Stiftungsrat neu. Die Mehrheit stellen die schwarzen und blauen Räte. Ob Steger zum Vorsitzenden gewählt wird, liegt also maßgeblich an der ÖVP.

"Verkürzt dargestellt"

Für Kritik und internationales Medienecho hatte diese Stegers Aussage in den Salzburger Nachrichten gesorgt: "Auch von den Auslandskorrespondenten werden wir ein Drittel streichen, wenn diese sich nicht korrekt verhalten." Er selbst sieht sich darin verkürzt dargestellt, wie er dem Standard sagte. Er nimmt nun den ORF-Generaldirektor ins Visier: Alexander Wrabetz müsste gegen "Objektivitätsverstöße" einschreiten, findet Steger: "Diese Ordnung hat Wrabetz nicht herbeigeführt." Wrabetz hatte sich nach Stegers Aussagen hinter die Korrespondenten gestellt.