Kultur/Medien

"Homecoming": Elegante Mystery in Fortsetzung

Es war das Comeback von der Julia Roberts – und gleichzeitig ihr Übertritt vom Kino in die Streamingwelt. Mit großem Bahnhof wurde 2018 das kunstvolle MysterydramaHomecoming“ vorgestellt, eine an Hitchcock gemahnende Umsetzung eines Podcasts: Die Geist-Corporation ist eine Firma, die mit Kriegsveteranen arbeitet und dabei deren Gedächtnis manipuliert. Ein herrlich ausgestattetes Stück TV-Dramolett mit einem romantischen Ende, das nicht wirklich nach einer Fortsetzung verlangt hätte.

Im Ruderboot

Nun: Amazon ortete Bedarf und legte nach. Staffel zwei dreht sich um Jacky, die von der wunderbaren Sängerin und Schauspielerin Janelle Monáe verkörpert wird. „Und das geht so: Zu Beginn ist sie in einem Ruderboot mitten auf einem See, ohne die geringste Erinnerung daran, wie sie dorthin gekommen ist – geschweige denn, wer sie überhaupt ist. Die Suche nach ihrer Identität führt sie ins Innerste der Geist-Group (ein amerikanischer Sprachwitz mit dem Wort ,Mind‘, Anm.), der dubiosen Einrichtung hinter dem titelgebenden Homecoming-Programm steht. Walter Cruz (Stephan James) versucht, sich nach den Traumata des Krieges und seinen Erlebnissen in der Homecoming-Initiative ein neues Leben aufzubauen. Doch schon bald muss er erkennen, dass eine noch perfidere Version des Programms läuft – wenn er sich nur an alles erinnern könnte. Audrey Temple (Hong Chau) war bisher eine namenlose Untergeordnete bei Geist. Doch plötzlich findet sie sich in einer Position an der Spitze der Unternehmenshierarchie wieder.“

Soviel verrät der Pressetext, und lässt zahllose Fragen für den Kritiker offen. Der Trailer bleibt naturgemäß noch viel vager. Amazon hat leider keine Vorablinks für uns zur Verfügung gestellt, deshalb hier eine große Empfehlung unter kleinem Vorbehalt: Staffel eins war grandios, die Besetzung der neuen Folgen verspricht Großes. Amerikanische Kritiker, die die Fortsetzung gesichtet haben, zeigten sich vom Storytelling nicht so euphorisiert wie beim ersten Durchgang – nicht zuletzt fehlt die prägnante Handschrift des Regisseurs Sam Esmail. Sei es, wie es sei: Ab heute können wir uns selbst ein Bild machen.