Kultur/Medien

Christiane Hörbiger: „Ich habe immer meine Arbeit gemacht“

Am 13. Oktober naht der runde Geburtstag. Dann wird eine der wohl bedeutendsten Schauspielerinnen junge 80 Jahre alt. Für Christiane Hörbiger auch ein Grund, ans Aufhören zu denken. „Ich möchte in Zukunft einfach mehr Zeit für mich und meine Hunde haben und mich nicht immer nach dem Terminkalender anderer Menschen richten müssen“, wiederholt die Künstlerin bei einem ORF-Termin, was sie zuvor in einem KURIER-Interview bereits deponiert hatte. Die Hunde – zwei Möpse namens Vicco und Loriot –, die halten Christiane Hörbiger nämlich auf Trab. „Sie zwingen mich, aktiv zu sein und zu bleiben.“

Aktiv war die vielfach, u. a. mit der Platin ROMY geehrte Darstellerin auch in den vergangenen Monaten. Zwei neue Filme hat sie abgedreht: So spielt sie in „Die Muse des Mörders“ (20.15, ORF2) in der Regie ihres Sohnes Sascha Bigler eine Bestseller-Autorin, deren Kriminalromane einem Serienmörder als Vorbild dienen.

Stolz

„Mir hat das Drehbuch gefallen. Das ist eine gute, dankbare Rolle. Und mit meinem Sohn zu arbeiten, ist ein Geschenk. Ich bin sehr stolz, was aus ihm geworden ist“, so die Hörbiger. Was sie an ihren eigenen Leistungen schätzt? „Nichts. Ich habe immer meine Arbeit gemacht, so gut es ging. Aber ein paar Rollen wie etwa ‚Julia, die Außerirdische‘ (die TV-Serie „Julia, eine ungewöhnliche Frau“, Anm.) haben sehr viel Spaß bereitet.“

Spaß hatte Christiane Hörbiger auch bei „Einmal Sohn, immer Sohn“ (12. 10.): „Da durfte ich eine komische Alte spielen – das sind ja die dankbarsten Figuren. Und dass Mario Adorf einen Gastauftritt hat, freut mich sehr. Auch, dass er zu meinem Geburtstag nach Wien kommt – er lebt ja in Paris.“

Kniebeugen

Und wie wird dieser Geburtstag gefeiert? „Mit den neuen Filmen und vielen älteren im Fernsehen. Und ganz sicher ohne Torte! Denn ich esse ja nichts Süßes. Die Waage ist da mein größter Chef. Ich will auch in Zukunft noch in enge Jeans passen.“ Was Christiane Hörbiger dafür tut? „Täglich 30 Kniebeugen, gesund leben und mit meinen Hunden in der Natur sein.“

Doch ist der angekündigte Rückzug von Film und Fernsehen tatsächlich fix? „Ja. Es gibt keine Rolle, die ich auf der Bühne oder vor der Kamera versäumt hätte. Die, die ich nicht gespielt habe, habe ich eben nicht gespielt.“ Aber, so der Nachsatz: „Ein gutes Drehbuch ist ein gutes Drehbuch. Und gute Drehbücher schätze ich.“

Doch wer hat beim Mutter-Sohn-Dreh eigentlich das Sagen? „Der Regisseur! Sascha nennt mich am Set auch nicht Mutter. Das wäre ja schrecklich! Er sagt Christiane zu mir, er ist ein Profi.“

Doch gibt es etwas, das sie, der Vollprofi, in ihrer Karriere bereut? „Nein. Ich bereue gar nichts. Ich trauere auch keiner Bühnen- oder Filmfigur nach. Ich habe da keine großen Wünsche.“

Auch nicht zum Geburtstag? „Doch. Ich wünsche mir, dass die Sonne ganz oft scheint. Und vielleicht nehme ich mir ja noch zwei weitere Möpse. Man kann gar nicht genug für Tiere tun.“