Kultur

Langer Leitartikel zur Kurz-Abrechnung

Dem Buch vorangestellt ist eines der bekanntesten Grillparzer-Zitate („… da tritt der Österreicher hin vor jeden, denkt sich sein Teil und lässt die andern reden!“) – aber schon im zweiten Absatz des Vorwortes wird klar, worum es geht: um eine Abrechnung mit Sebastian Kurz. „Heilung für eine verstörte Republik“, so der Titel des Bandes von Ex-KURIER-Chef und Neos-Mandatar Helmut Brandstätter, meint im Kern „Heilung“ von Kurz bzw. des durch diesen „verstörten“ Landes.

Dass der Autor, lange Jahre auch beim ORF und bei ntv tätig, in Fragen der österreichischen wie internationalen Politik ein Experte ersten Ranges ist, steht außer Zweifel und ist auch bei der Lektüre des Buches erkennbar. Aber kaum glaubt man, jetzt kommt einmal etwas anderes, schlägt Brandstätter wieder den Bogen zum Ex-Kanzler. Eine durchaus kritische Auseinandersetzung mit dem Phänomen Kurz hätte fraglos ihre Berechtigung. Aber dafür fehlt es dem Autor an Distanz zu seinem Thema.

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