Kultur

Judith Fegerl erhält Dagmar Chobot-Skulpturenpreis

Der diesjährige Dagmar Chobot-Skulpturenpreis - eine renommierte, mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung, die speziell Künstlerinnen und Künstler in Österreich fördert, die im Medium Skuptur arbeiten - wurde am Mittwochabend an die 1977 geborene Künstlerin Judith Fegerl verliehen. Die Jury würdigte den Umgang der Künstlerin mit elektrischer Energie und mit "zentralen Fragen des Anthropozäns" - "insbesondere inwiefern sich das Verhältnis zwischen Mensch und Technologie wandelt und welche Spuren Energie in unserem Leben hinterlässt".

Fegerls Skulpturbegriff ist dabei weit gefasst - oft legte sie schon das "Innenleben" von Gebäuden frei, um auf die Energiestrukturen, die das moderne Leben möglich machen, hinzuweisen; Ihr Material umfasst Drähte, Solarpaneele, Kühlelemente. Das Werk "cauter" entstand 2012, indem Fegerl Stromleitungen kontrolliert überlastete und mit deren glühend heißem Draht Brandspuren auf Galeriewände zeichnete. 2021 unterzog sie schwere Edelstahlplatten einem galvanischen Bad und somit einer elektrochemischen Transformation. "Immer gilt: das eigentliche Objekt ist niemals (nur) das, was man sieht. Es ist das, was zwischen den Platten, Stäben und Stromleitern passiert (...) Ihr Werk ergibt sich aus der Kombination des Potenzials, das in der Energie steckt und den physischen Artefakten, in denen diese Kräfte wirksam werden“, heißt es in der Jurybegründung.

 

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Fegerl studierte an der Akademie der bildenden Künste Wien, Klasse Peter Kogler und Birgit Jürgenssen sowie an der Universität für angewandte Kunst Wien, Klasse Karel Dudesek, Thomas Fürstner und Peter Weibel. Neben ihr waren auch noch Manfred Erjautz, Karin Frank, Thea Moeller und Liesl Raff für den ‚Dagmar Chobot Skulpturenpreis 2022‘ nominiert gewesen. Der Preis, den die Galeristin Dagmar Chobot in Kooperation mit der Verwertungsgesellschaft Bildrecht 2016 ins Leben rief, hat sich in den sechs Jahren seines Bestehens als wichtige Stütze des heimischen Kunstbetriebs etablier. Er ging 2020 an  Constantin Luser, 2019 an Anne Schneider, 2018 an Roman Pfeffer, 2017 an Sofie Thorsen und 2016 Angelika Loderer.