Kultur

Elīna Garanča über ihre Open-Airs: „Es wird die Sonne strahlen"

Aktuell dominieren zwar kühle Temperaturen, doch der Sommer kommt bestimmt. Und damit auch die beiden Klassik-Open-Airs, mit denen Starsängerin Elīna Garanča seit Jahren ihre Fans anlockt. Am 3. Juli geht „Klassik unter Sternen“ auf Stift Göttweig über die Bühne, drei Tage später folgt „Klassik in den Alpen“ in Kitzbühel. Mit der spanischen Sopranistin Serena Sáenz und dem peruanischen Tenor Iván Ayon Rivas holt sich Garanča hochkarätige Unterstützung an ihre Seite.

Das Duo Garanča-Sáenz hat schon beim diesjährigen Opernball für Furore gesorgt, nun gibt es einen Nachschlag für das Publikum, wie beim Pressegespräch am Mittwoch in Wien bekanntgegeben wurde. Am Pult des Volksopernorchesters steht traditionell Garančas Ehemann Karel Mark Chichon. Für beide seien die Events seit Jahren ein Fixpunkt im Kalender, unterstrich die Sängerin. „Diese 16 Jahre erleben zu dürfen, ist ein unglaubliches Geschenk für uns.“

„Vor dem ersten Konzert hätten wir nicht gedacht, dass so etwas wachsen kann“, blickte Garanča auf die Anfänge in Göttweig zurück. Die Zeit seitdem habe natürlich auch ihre Verbindung zu Österreich gestärkt, wobei sie sich schon bei ihrem ersten Besuch in Wien zuhause gefühlt habe. „Es ist etwas an dieser Stadt, das mir sehr nahe steht.“ Nicht zuletzt die Unterstützung seitens Veranstalter und Sponsoren sowie die anhaltende Treue des Publikums habe „uns alles so leicht und einfach gemacht“.

Herausfordernder sei da schon die Gestaltung der beiden Abende. „Die Zusammenstellung des Programm wird für meinen Mann und mich immer schwieriger, von einem zum anderen Jahr zerbrechen wir uns die Köpfe, wohin wir uns noch steigern können.“ Erwarten darf man sich heuer etwa eine Hommage an Maria Callas, aber auch leichtere Momente aus dem Operetten-Repertoire sind angesetzt. „Wir wollen nicht nur die dramatischen und herzzerreißenden Operncharakter auf der Bühne haben“, so Garanča.

Zudem steht eine Premiere an, singt die Mezzosoporanistin bei den Konzerten doch erstmals die Arie „O ma lyre immortelle“ aus Charles Gounods Oper „Sapho“. Ein Highlight werde zudem das Medley, das sie als „Reise durch verschiedene Melodien“ beschrieb. Erwarten dürfe man sich eine mediterrane Einlage mit vorwiegend italienischen Klängen. Und im Gegensatz zum heutigen Regenwetter, versprach Garanča: „Es wird die Sonne strahlen. Und selbst wenn nicht: Wir stehen das alles durch.“

Ein Anliegen ist dem lettischen Opernstar auch die Nachwuchsinitiative ZukunftsStimmen, die vor fünf Jahren ins Leben gerufen wurde. Beim Finale des Wettbewerbs ging heuer der 27-jährige Bariton Clemens Alexander Frank als Sieger hervor, der gemeinsam mit Garanča in Göttweig und Kitzbühel auf der Bühne stehen wird. Er freue sich sehr auf den Auftritt und hofft, dass er „die Nervosität in Grenzen halten kann“. Auf den weiteren Plätzen landeten Annina Wachter und Laura Thaller. Auch ihre Stimmen werden zu hören sein: In Göttweig ist am Nachmittag vor dem Open-Air ein Prélude mit beiden geplant, in Kitzbühel gibt es gleich drei Klassik-Tage im Stadtpark mit aufstrebenden Stimmen bei freiem Eintritt zu erleben.