Kultur

Bestes Theater 2022/23: Handke, Hummel, Helikopter

Das Burgtheater reüssierte bei der Kritikerumfrage der Zeitschrift „Theater heute“ gleich mehrfach. Victoria Behr schuf für Maria Lazars „Die Eingeborenen von Maria Blut“ (über die Zeit des Austrofaschismus ) im Akademietheater das Kostümbild des Jahres (wie auch Matthias Koch für „Sommernachtstraum“ am Theater Basel): Die Schauspieler erinnern mit ihren riesigen Kinderköpfen an die lieblichen Figuren der Ordensschwester Maria Innocentia Hummel, die seit 1935 hergestellt werden.

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Als Nachwuchsregisseurin des Jahres wurde Rieke Süßkow auserkoren, der im Akademietheater eine ungemein packende Uraufführung von Peter Handkes „Zwiegespräch“ gelang. Diese Produktion hat zudem eines der beiden Bühnenbilder des Jahres: Mirjam Stängl entwarf einen bereits beim Berliner Theatertreffen ausgezeichneten Zick-Zack-Paravent, der kein Ende zu haben scheint. Das zweite Bühnenbild des Jahres stammt von Nikola Knežević für „Ophelia’s Got Talent“ der österreichischen Choreografin Florentina Holzinger (mit Hubschrauber!). Diese atemberaubende Produktion der Volksbühne Berlin über Magersucht und Selbstliebe ist die Inszenierung des Jahres.

Zum Theater des Jahres wurde das Deutsche Theater in Berlin erklärt – für die letzte Saison von Ulrich Khuon. Auf den 72-Jährigen folgt jetzt Iris Laufenberg, zuletzt Direktorin in Graz. Nachfolgerin Andrea Vilter und das Schauspielhaus Wien zeigen diesen Herbst „Bühnenbeschimpfung“ von Sivan Ben Yishai – das Stück des Jahres.

Schauspieler des Jahres sind Wiebke Mollenhauer (in Sarah Kanes „Gier“ am Schauspielhaus Zürich) und Ex-Burg-Star Joachim Meyerhoff (als Trigorin in Tschechows „Die Möwe“ an der Berliner Schaubühne).