93. Oscars - Chloé Zhao nach Sieg: "Ziemlich toll, eine Frau zu sein"
Freudentaumel über einen historischen Oscar-Sieg: Es sei "ziemlich toll, eine Frau im Jahr 2021 zu sein", sagte die strahlende Filmemacherin Chloé Zhao (39) nach der Preisverleihung hinter den Kulissen. Mit Zhao wurde erst zum zweiten Mal in der 93-jährigen Oscar-Geschichte eine Frau mit dem Regie-Oscar geehrt. Ihr Roadmovie "Nomadland" holte auch den Spitzenpreis als bester Film und den Oscar für Hauptdarstellerin Frances McDormand.
Bisher war Kathryn Bigelow mit "Tödliches Kommando - The Hurt Locker" (2010) die einzige Oscar-prämierte Regisseurin. Sie habe Bigelow einmal bei einem Dinner mit mehreren Leuten getroffen, erzählte die aus China stammende Zhao vor Journalisten. Sie sei ein großer Fan von ihr und würde sie nun gerne wiedersehen.
"Nomadland" erzählt von einer Frau, die aus wirtschaftlicher Not mit wenigen Habseligkeiten in ihrem Van durch die USA zieht. Eine Lektion für Zhao nach den Dreharbeiten mit modernen Nomaden: "Ich brauche jetzt viel weniger Sachen zum Leben." Den Erfolg des Films schreibt die Regisseurin vor allem ihrer Hauptdarstellerin und Mit-Produzentin McDormand zu. "Sie ist "Nomadland"", sagte Zhao.
Die Schauspielerin hatte sich bei ihrer Dankesrede mit lautem Wolfsgeheul verabschiedet und den Oscar "unserem Wolf" gewidmet. Zhao erklärte hinter der Bühne, dass diese Widmung dem kürzlich gestorbenen Toningenieur Wolf Snyder galt. "Er war Teil unserer Familie", sagte die Filmemacherin.