Kolumnen

Mit der Münze in der Hand

Junge Menschen können sich ja gar nicht mehr vorstellen, wie groß die ersten Handys waren. Sie waren deutlich über zwei Meter hoch und einen Meter breit. Sie hatten Dächer, die den Regen abhielten, und waren viel zu schwer, um sie einzustecken. Man telefonierte mit Wählscheibe und Hörer, es gab keine Apps, wer Fotos machen wollte, musste einen Fotoapparat mitnehmen, und die Kontaktliste lag ausgedruckt neben dem Telefon.

Freunde der guten, alten Zeit müssen jetzt ganz stark sein: Die Telefonzelle stirbt aus, ihre Nutzung ist in den vergangenen zehn Jahren um 97 Prozent zurückgegangen, im neuen Telekommunikationsgesetz kommt sie nicht einmal mehr vor.

Mit ihr stirbt auch das unvergleichliche Gefühl, mit einer Münze in der Hand von einem Bein aufs andere zu treten und zu frieren, bis man sich endlich traute, die Angebetete anzurufen.