Die Sterne und die Zeit
Von Guido Tartarotti
In einer ORF-Dokumentation über den Operettenkomponisten Ralph Benatzky fiel der merkwürdige, also des Merkens würdige Satz: „Die Zeit und er hatten sich auseinandergelebt.“
Dieses Gefühl kennen viele: Die Zeit hat derzeit Fluchttendenzen – wir passen nicht mehr gut zusammen. Da tut ein Blick in die Sterne gut. Das neue Weltraum-Teleskop „James Webb“ schickte ein erstes Foto in nie gekannter Bildqualität zur Erde, der US-Präsident Joe Biden durfte es als einer der Ersten sehen. Was hat er sich wohl gedacht, beim Blick auf Sterne, deren Licht uns zwar jetzt erreicht, die aber schon seit Ewigkeiten nicht mehr existieren? Vielleicht hat er gedacht: Irgendwo da draußen werden einmal intelligente Lebewesen unser Licht sehen, wenn es uns schon lange nicht mehr gibt.
„Schauen Sie nicht auf Ihre Füße, schauen Sie auf die Sterne.“ Das waren die letzten Worte des Physikers Stephen Hawking. Damit wir uns nicht aus der Zeit herausleben.