Kolumnen

Mut!

Angst ist eine Kunstform. Diesen  schönen Satz formulierte der hellwach denkende Kabarettist Alfred Dorfer in einem KURIER-Interview. Und präzisierte: Ein Politiker, der Angst als Treibstoff für erwünschtes Verhalten  einsetzt, brauche die „Fingerfertigkeit eines Marionettenspielers“. Der bloße Appell an Eigenverantwortung reiche nicht (ein Blick auf den Straßenverkehr genüge da als Beleg), andererseits sei zu viel Angst kontraproduktiv, weil sie eher zu Widerstand einlade.

Es ist kompliziert mit der Angst. Furchtlosigkeit ist eine gesunde Lebenshaltung, man kann sie allerdings auch leicht mit Unvorsichtigkeit verwechseln. Angst kann außerdem gemütlich sein – wie der Sänger, Schriftsteller und Filmregisseur Reinhold Bilgeri einmal im KURIER erklärte: In Österreich empfindet man zu viel Freiheit nicht unbedingt als angenehm.

Zuletzt haben wir brav gelernt, ängstlich zu sein. Jetzt sollten wir wieder lernen, Mut zu haben.