Kühbauer-Aus bei Rapid: Brutal ehrlich
Von Alexander Huber
Christopher Dibon, einer seiner Lieblingsspieler, bezeichnete Didi Kühbauer einmal als „brutal ehrlich“. Eine treffende Beschreibung, wie der Autor dieser Zeilen bestätigen kann. Als der heute 50-Jährige im Oktober 2018 Rapid-Trainer wurde, eilte ihm unter vielen Journalisten der Ruf voraus, gefürchtet zu sein – ähnlich wie Peter Pacult. Zwischen uns funktionierte es, über ein Jahr lang.
Dann kam es zu einem emotionalen, einstündigen Streit. Es ging – no na – um Schiedsrichter. Am Abend rief Kühbauer noch einmal an: „Vorschlag: Wenn etwas ansteht, besprechen wir das künftig direkt, persönlich und sofort.“
Das passte. Zwei bis drei Mal pro Jahr rief Kühbauer an, um sich zu beschweren (teils durchaus berechtigt). Wenn er seinen Zorn mitgeteilt oder eher abgeladen hatte, entwickelten sich in der Folge interessante Gespräche. Ganz anders als die oft grantig bis misstrauisch geführten offiziellen Termine. Zum Vorschein kam ein bis auf die harten Knochen ehrlicher Mensch, der vor allem eines sein will: „Ein Grader“. Dass Didi Kühbauer das bei so einem komplizierten Verein wie Rapid über drei Jahre lang durchgezogen hat, erscheint von besonderem Wert.