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Multitalent spielt moderne Version von Pippi Langstrumpf

Sie ist 11, frech, selbstständig und selbstbewusst, nimmt sich kein Blatt vor den Mund, lässt fiese Erwachsene auflaufen, hat vor nichts und niemandem Angst und stellt sich immer auf die Seite der Schwächeren. Was für Astrid Lindgrens Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf gilt, das trifft auch auf Ria Ottilie Clementine Cäsar Alva zu. Aus den fünf Vornamen wurde Rocca. Oder umgekehrt, vielleicht hatte sich Drehbuchautorin Hilly Martinek (Regie: Katja Benrath) erst Rocca ausgedacht und dann dazu die fünf genannten Namen, die diese Buchstabenfolge ergibt.

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Viele Parallelen zwischen Pippi und Rocca

Parallelen gibt es viele in dieser modernen Pippi-Version. Das Mädchen mit zwei – raufgebundenen – Zöpfen lebt praktisch allein, die Mutter ist gestorben, der Vater „segelt“ hier im Weltraum. Sie zieht neu in ein Haus – in dem Fall der Großmutter, die aber kurz nach Roccas Ankunft im Krankenhaus landet. In der Nachbarschaft wohnt eine vierköpfige Familie mit zwei Kindern, einem Mädchen und einem Buben. Rocca kommt erstmals in eine Schule. Davor wurde sie im Raumfahrtzentrum von Baikunur (Kasachstan), wo ihr Vater für den Aufenthalt auf der internationalen Raumfahrtstation ausgebildet worden war, unterrichtet. Sie sch... sich praktisch nix, lässt auch die Jugendamtsfrau, die passenderweise Hartholz benamst wurde, anrennen. Pippis Äffchen wird hier durch ein Eichhörnchen - tatsächlich wurde mit insgesamt vier solchen gedreht – ersetzt.

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Weltverändernd

Rocca ist aber nicht nur wie Pippi ein aufmüpfiges Kind. Sie versucht, anderen Ängste zu nehmen, setzt sich für die (cyber-)gemobbte Mitschülerin ein und organisiert ein Solidaritäts-Pfandflaschensammeln für Obdachlose – und redet vor allem mit ihnen, unternimmt mit ihnen gemeinsam was – „verändert die Welt“ lautet ja auch ein Teil des Titels dieses Films, in dem einige bekannte erwachsene Darsteller_innen mitspielen wie die großartige Barbara Sukowa als zuerst eher grantige Oma Dodo oder der schon kurz erwähnte Fahri Yardim als nach dem unfalltod von Frau und Kind obdachlos gewordener Anwalt Caspar.

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Überzeugendes Schauspiel

Diese Rocca wird – überzeugend – gespielt von Luna Marie Maxeiner. Die ist zwölf Jahre, war beim Dreh – in den Sommerferien des Vorjahres - erst elf. Es war zwar ihr erster Kino-Langfilm, aber bei Weitem nicht ihr erster Dreh. Sie stand schon für TV-Serien sowie für einen Kurzfilm vor der Kamera. Der Kinder-KURIER durfte sie telefonisch mehr als eine Woche vor dem Kinostart interviewen.

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Szenenfotos aus dem Film

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Trailer des Films

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