Allergisch gegen Kälte: 21-Jährige bekommt Atemnot und Ausschlag
Es klingt unglaublich, ist aber wahr: Eine 21-jährige Kanadierin ist allergisch gegen Kälte. Arianna Kent leidet an einer seltenen Autoimmunkrankheit, der erkältungsbedingten Urtikaria. Kommt ihre Haut mit kühlen Temperaturen in Kontakt, löst dies am ganzen Körper einen juckenden Hautausschlag aus.
Dass die junge Frau im kanadischen Alberta lebt, wo die Temperaturen auf minus 40 Grad Celsius fallen können, macht ihren Alltag nicht leichter. "Es ist schwierig geworden, die Winteraktivitäten zu genießen. In Alberta, wo vor allem weniger als 30 Grad Celsius herrschen, bedeutet das, das Haus zu verlassen, kann hart sein. Ich kann nur fünf Minuten draußen sein, bevor mein Körper reagiert", erzählte Arianna Kent der Daily Mail. Selbst von ihrem Haus zum Auto zu laufen, kann die allergische Reaktion auslösen.
Nesselsucht und Atemnot
Erkältungsbedingte Urtikaria führt dazu, dass Nesselsucht ausbricht, sobald der Körper mit kühlen Temperaturen in Kontakt kommt. Der brennende und juckende Hautausschlag variiert in seiner Größe und kann sich am ganzen Körper ausbreiten. Auch Atembeschwerden bis hin zu Atemnot zählen zu den Symptomen.
Zu einer Reaktion kommt es nicht nur bei niedriger Temperatur der Luft, sondern auch beim Öffnen des Kühlschranks, beim Springen in einen kühlen Pool oder bei Klimaanlagen. "Wenn ich ein kaltes Getränk in der Hand halte, spüre ich, dass meine Finger anschwellen. Ich kann es in meinem Hals spüren, wenn ich etwas kaltes trinke – es fühlt sich angespannt an", sagt Kent.
Atemprobleme beim Schneeschaufeln
Kalte Getränke oder Eis kann die 21-Jährige vermeiden. Allerdings weiß sie nie, wenn sie aus dem Haus geht, wie sich das Wetter entwickelt. Ihren ersten Ausbruch erlebte Ariannan Kent, als sie 14 Jahre alt war. Damals bekam sie Atemnot beim Schneeschaufeln. In den ersten Jahren wurden die Symptome mit einer Nahrungsmittelallergie verwechselt. Selbst Ärzte haben laut ihrer Erzählung nicht erkennt, dass es sich um die Autoimmunkrankheit handelt.
Selbst heute stößt sie immer wieder auf verwunderte Blicke, wenn sie im Krankenhaus von ihrer Krankheit berichtet. "Wenn ich ihnen erkläre, dass ich eine Allergie gegen die Kälte habe, haben manche Fachleute keine Ahnung und schauen mich an, als wäre ich verrückt", sagt Kent. Auch an ihrem Arbeitsplatz sorgte ihre Erkrankung immer wieder für Unverständnis.
Einmal pro Monat im Spital
Immer wieder muss sie im Spital wegen des Ausschlags behandelt werden – meist einmal pro Monat. Außerdem trägt sie immer einen EpiPen, den Notfall-Stift für Allergiker, mit sich, um einen anaphylaktischen Schock abzufangen.
Ihre Symptome besserten sich, als sie begann Histamin-haltige Lebensmittel in ihrer Ernährung zu reduzieren. Dazu zählen etwa Käse, Gurken, Ananas oder Erdbeeren. Dennoch bleibt die Krankheit immer ein Teil von ihr. "Es ist furchtbar zu wissen, dass ich ernsthaft gefährdet sein könnt, wenn ich in einer Gegend bin, die keinen Zugang zu medizinischer Hilfe hat und mein Hals durch eine kühle Brise wie zugeschnürt ist", sagt Kent.