Leben/Essen & Trinken

Das Café G-Punkt schließt, dafür macht der Damenspitz auf

Wurstsalat. Einfach nur Wurstsalat. Katharina Hofinger und Marlies Brandstetter grinsen, wenn sie ihr Signature Dish laut aussprechen. Kürbiskernöl, Zwiebel, Gurkerl, Paprika, Käse, Essig – aber nicht so sauer. Kalte Wirtshaus-Küche vom Feinsten. Die Ziegelwände, die Rundbögen und die Bar durchs ganze Lokal, all das soll erhalten bleiben.

Weiß streichen werden sie, aber das Interieur aus den frühen Achtzigern auf den Sperrmüll bringen? Nein, der Damenspitz soll nicht zu fancy werden. Der Name erklärt sich quasi von selbst, Brandstetter fügt hinzu: "Ein Damenspitz geht immer, auch unter der Woche."

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Brettljause von kleinen Produzenten

Die beiden Mittdreißigerinnen werkten und litten gemeinsam in der Werbe-Branche, bevor sie ihr mit einem Business-Plan in der Tasche den Rücken kehrten. Mit 1. Juni übernahmen die Oberösterreicherin und die Wienerin das bekannte Café G-Punkt in der Wiener Josefstadt und wollen die Beisl-Kultur lautstark wiederbeleben. Mit ein bisschen Gitarren-Musik im Hintergrund und viel Uhudler an der Schank.

Die Küche des vorherigen Betreibers war überschaubar: Auf der Speisekarte standen Toasts, aber es war die Ausnahme, dass man hier zu seinem Spritzer etwas aß. Jetzt soll das anders werden: Speisen, die man im Beisl, im Wirtshaus oder im Heurigen findet, sollen hier die Hauptrolle spielen. Brettljause mit Delikatessen von kleinen, unbekannten Produzenten sollen gereicht werden.

Uhudler soll in Strömen fließen

Die Weinviertler Fleischhauerei Hofmann liefert Tierisches von regionalen Landwirten, Käse kommt von den 60 Milchkühen des steirischen Milchhofs Wurzinger. Ein Veltliner-Schinken und ein Uhudler-Käse dürfen laut den beiden Wein-Enthusiasten natürlich nicht fehlen, denn ihre große Liebe gilt dem Wein.

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"Walderdbeeren und schwarze Ribisel dominieren das Bukett, keine Spur von Schwefel"

Oder besser gesagt dem Uhudler. "Walderdbeeren und schwarze Ribisel dominieren das Bukett, keine Spur von Schwefel", verspricht Hofinger, die selbst ein Kellerstöckl im Burgenland besitzt. In unzähligen Gesprächen mussten die Damen mit kleinen, unbekannten Winzern abklären, ob Wein und Sprudel logistisch überhaupt geliefert werden kann. "Falls wir kurzfristig Nachschub brauchen, dann gibt es immer Winzerkinder, die in Wien studieren."

Info: Damenspitz, Stolzenthalergasse 26, 1080 Wien, Montag bis Donnerstag und Sonntag 17 bis 1 Uhr, Freitag und Samstag 17 bis 4 Uhr