Ess-Tour: Wenn einem Wien spanisch vorkommt
Von Ingrid Teufl
Auf der Suche nach hitzetauglicher Küche wird man in der Wiener Lokal-Vielfalt rasch fündig: Die spanische Tapas-Tradition mit kleinen Häppchen statt einem einzigen Gericht passt perfekt für diese Sommerabende, an denen die Temperaturen erst zu einer späteren Uhrzeit angenehm werden. Dazu kommt das lockere Sich-Durchkosten nach Gusto.
Im Paco am Beginn der Nußdorfer Straße im neunten Bezirk lässt sich das fein umsetzen. Die lange Theke erinnert an Tapas-Bars im Urlaub, wo man leger an der Theke sitzend isst. Sie zieht sich durchs gesamte Lokal und man schaut den Köchen in der offenen Küche direkt auf die Finger.
Derzeit empfiehlt sich aber der in eine Seitengasse ragende, überraschend ruhige Gastgarten.
Oliven und Pimientos de Padron
Nicht fehlen dürfen bei den Tapas Olivenmix (Mix um 3,50 €), die kleinen grünen Paprika Pimientos de Padron (5,50 €) oder das Pan con Tomate (4,50 €), wo Tomatensalsa auf Weißbrot serviert wird. Ebenfalls Klassiker für Spanien-Feeling am Gaumen: Patatas Bravas (5 €), die in der Paco-Version als Babyerdäpfel mit Schale in einer würzig-scharfen Sauce kommen. Und falls auf der Spezialitäten-Tageskarte gegrillte Sardinien (8 €) stehen: unbedingt kosten. Die zarten Fischlein mit Gewürzöl schmecken vorzüglich.
Zudem ist Jamon Iberico, der luftgetrocknete Schinken, ein Muss. Zumal es verschiedendste, auch nicht so gängige Sorten gibt. Der dunkle, fein marmorierte Presa curado (12 €) aus dem Nackenkern des Iberico-Schweins etwa wird etwas dicker geschnitten und schmeckt intensiv,aber sehr aromatisch.
Einziger Wermutstropfen: Die spanischen Biere Estrella und Alhambra (je 5 €) gibt es nur im 0,33-Liter-Gebinde und nicht gezapft. Dafür entschädigt eine große Auswahl an Weiß- und Rotweinen – und natürlich Cava (5 €), der katalonische Schaumwein.
Info: Restaurant Paco, Nußdorfer Straße 7, 1090 Wien, Tel. 01 / 89 03 785. Geöffnet Montag bis Freitag, 17.30 bis 1 Uhr, Samstag, 12 bis 1 Uhr, Sonntag Ruhetag