Leben/Gesellschaft

Ein sichtbares Zeichen gegen die Gewalt an Frauen

„Hellwach bei Gewalt an Frauen – we observe you“ (Wir beobachten euch) steht in leuchtenden Lettern auf der großen Tafel, die derzeit im Kunstatelier von Angela Zwettler in Wien Ottakring lagert. Dort sollte sie eigentlich nicht sein, sondern an einem Ort, an dem sie möglichst viele Passanten sehen. Zwettler, Künstlerin und Kunsttherapeutin, sucht derzeit nach so einem Platz.

Gemeinsam mit der Künstlerin Carla Knapp betreibt Zwettler seit 2006 unter dem Namen „Hellwach“ kunstpolitische Interventionen im öffentlichen Raum. Das Thema Gewalt an Frauen und Kindern liegt ihr besonders auf dem Herzen. „In Österreich passieren so viele Femizide wie in keinem anderen Land. Unsere Leuchttafel soll das Thema aus der Verschwiegenheit holen und den Frauen klar machen, dass sie niemals daran schuld sind. Wird eine Frau getötet, ist das kein Beziehungsdrama, sondern Mord. Es ist ein gesellschaftspolitisches Problem, das uns alle angeht.“

Leuchtende Reklame

In Innsbruck hing die leuchtende Reklame bereits für mehrere Monate gut sichtbar am Landesmuseum Tirol. Zusätzlich verteilten die Künstlerinnen spezielle Glückskekse, um noch mehr Awareness zu schaffen. „Die Aktion war ein Erfolg. Eine Taxifahrerin sagte mir, sie fühlte sich viel sicherer, als die Tafel dort hing.“

Aktuell ist man auf der Suche nach Sponsoren, Hausbesitzern und Entscheidungsträgern, die das 100-Kilo-Teil mit den zwei Leuchtröhren montieren wollen. „Die Wiener Linien haben abgesagt. Gut wäre ein Platz, wo viele Wohnungen sind.“ Dort ist die Gefahr für Frauen und Kinder immer noch am höchsten.

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