Test: Welcher günstige Balsamico mit Edel-Essig mithalten kann
Auf eine Milliarde Euro beläuft sich der jährliche Umsatz, den die Italiener mit „Aceto Balsamico di Modena“ machen.
Das weltbekannte Produkt muss eine Mischung aus Traubenmost und Essig sein und mindestens 60 Tage in einem Fass lagern. Es ist eine geschützte Spezialität aus den Provinzen Modena oder Reggio Emilia.
Großer Preisunterschied
Nun hat sich die deutsche Verbraucherorganisation „Stiftung Warentest“ 27 Essig-Angebote genauer angesehen. Viele davon gibt es auch in Österreich zu kaufen. Bei den 19 dunklen und acht hellen Balsamico-Essigen fällt zunächst der extreme Preisunterschied auf. So werden sie für zwei bis 120 Euro pro Liter (traditioneller Hersteller Giusti) verkauft und das, obwohl sich alle als „Aceto Balsamico di Modena“ bezeichnen.
Zwei Günstig-Produkte gut abgeschnitten
Die größten Unterschiede fanden die Tester im Geschmack. Die meisten Produkte seien Standardware, einige erreichten aber Spitzenwerte. „Zwischen den 27 Kandidaten liegen sensorisch Welten“, so das Fazit der Stiftung.
Insgesamt gab es elf gute Balsamico-Essige, darunter teure aber auch zwei sehr günstige Produkte. Die dunklen Balsamico von Aldi Süd (in Österreich: Hofer) und der Supermarktkette Kaufland schnitten mit einem „gut“ ab und konnten trotz des günstigen Preises um 1,98 pro Liter geschmacklich mit Feinkost-Varianten mithalten.
Bekannte Edel-Essige überzeugen
Zudem erhielten bekannte Essige von Giusti (120 Euro) und Cremonini (52 Euro) die Note „sehr gut“, die Produkte von Alnatura, Rapunzel, Mazzetti Barrique und Kühne, die zwischen 5,40 Euro und 36 Euro pro Liter liegen bekamen das Geschmacksurteil „Gut“.
Während Stiftung Warentest 2011 noch von einem „großen Bluff“, weil die Auflagen oft nicht erfüllt waren, fällt das Urteil nun besser aus. In einigen Produkten (Kühne, Penny, Rewe) ist zwar der Farbstoff Zuckerkulör zugesetzt. Der ist an sich erlaubt, aber nicht nötig.
Weiße Essige schlechter
Bei den getesteten acht weißen Balsamico fällt das Fazit nicht so gut aus. Kein einziger konnte geschmacklich überzeugen. Zu den Verlierern zählen hier die günstigen Angebote von Lidl, Penny oder Edeka. Sie enthalten alle zu wenig Traubenmost, der für den Geschmack wichtig ist.
Auf Zuckergehalt achten
Die Tester raten im Übrigen dazu, auf den Zuckergehalt der Essige zu achten: „Je mehr Traubenmost ein Balsamico enthält und je länger er lagert, umso körperreicher, aromatischer und zähflüssiger wird er. Der Traubenmostgehalt lässt sich am Zuckergehalt ablesen: Je höher dieser ausfällt, umso mehr Most wurde verwendet.“
Wer einfache Salat-Marinade anrühren will, kann demnach zu günstigeren Variante greifen, um aber Speisen wie Eis mit einem intensiven Aroma zu verfeinern, eignen sich die exklusiven Anbieter mit der Note „sehr gut“.
Den gesamten Test finden Sie gegen Gebühr auf Stiftung Warentest