Salz & Pfeffer: Daran scheiterte Tim Mälzer
Von Florian Holzer
Im März 2005 kam Konstantin Filippou, nachdem er eineinhalb Jahre im Grazer Kunsthaus gekocht hatte, nach Wien. Hier ging’s dann Schlag auf Schlag: Erste Hauben im „Weibel 3“, einen Michelin-Stern im „Novelli“, 2013 Eröffnung des eigenen Restaurants, das heute zu den besten im Lande zählt. Und seit voriger Woche ist Konstantin Filippou wieder zurück in Graz. Zumindest ab und zu, er gewann hier nämlich die Ausschreibung für das Mitarbeiter-Restaurant der neuen Zentrale der Merkur-Versicherung. Und entwickelte ein „Soulfood“-Konzept, das erfreulicherweise auch dem Publikum offensteht. Die Karte orientiert sich an Filippous Wiener Bistro „o boufés“, man beginnt mit herrlicher Erbsencreme „Fava“ (9,– €), Ofen-gegarten Rüben auf Tsatsiki (8,– €) und dem vielleicht besten Tatar der Steiermark: grob geschnitten, mit rohem Dotter, gegrillten Brokkoli und gerösteten Haselnüssen – köstlich (16,– €). Auch einen besseren Oktopus – mit Salsa Verde auf Kartoffel-Aioli – wird man in Österreich nicht oft bekommen, „die Zubereitung lernte er von seinem griechischen Vater, sagt Filippou (14,– €). Und Griechenland dann auch bei den Hauptgerichten: Das grandiose Stifado verkaufte er schon während Corona-Zeiten im Glas (21,– €) und besonders spannend wird’s beim „Trahanas“: An diesem Gericht aus mit Ziegenmilch fermentiertem Weizen – Filippou kombiniert es mit Muscheln und Eierschwammerl – scheiterte einst schon Tim Mälzer bei „Kitchen impossible“. Hier kann man’s in der gelungenen Variante probieren, es schmeckt urtümlich und interessant (14,– €). Wird es „Arravanés“ auch in anderen Städten geben? Vielleicht …
8010 Graz, Conrad-von-Hötzendorf-St. 84, 0316/81 82 81, Mo, Di 11.30-15.30, Mi-Fr 11.30-24, Sa 18-24, www.arravane.at