Eine Impfung, mehrere Covid-19-Varianten: Wie funktioniert das?
Wenn es um die Wirksamkeit der Impfstoffe geht, gehen die Meinungen in der Gesellschaft auseinander. Neue Virus-Varianten und -Mutationen schwächen das Vertrauen der Bevölkerung in die Impfung noch weiter – zu Unrecht. Denn obwohl zwischen dem ersten Auftreten des Coronavirus und der Verfügbarkeit der ersten wirksamen Impfstoffe nur wenig Zeit vergangen ist, wurden alle erforderlichen Anforderungen eingehalten und keine Abstriche in Sachen Qualität, Art und Umfang der behördlichen Begutachtung gemacht. Darüber hinaus schützt eine Impfung auch, wenn neue Virus-Varianten auftreten.
Impfung: Training des Immunsystems
Die Impfung schützt vor allen Varianten, denn die Wirkstoffe trainieren das menschliche Immunsystem darauf, die verschiedenen Virus-Varianten zu erkennen. Das Immunsystem lernt, Abwehrstoffe zu produzieren, die sich bei einer Infektion sofort gegen das Virus wehren und eine Vermehrung im Körper verhindern. Bei den WienerInnen sind mRNA-Impfstoffe bei der Corona-Schutzimpfung die erste Wahl, die genau auf diese Art und Weise wirken. So können Krankheiten und schwere Verläufe erfolgreich und rasch verhindert werden – auch bei neueren Varianten des Coronavirus.
Zudem wird auch die Effizienz der Wirkstoffe ständig weiterentwickelt und neue Varianten werden in der Entwicklung natürlich berücksichtigt.
Warum braucht es mehrere Teilimpfungen?
Ein Schutz gegen Covid-19 liegt bereits rund drei Wochen nach der ersten Teilimpfung vor, denn es werden Antikörper gebildet. Das Ziel der Impfung ist jedoch ein langfristig wirksamer Schutz, daher braucht es mehrere Teilimpfungen – man spricht dabei von einer Grundimmunisierung. Bei der Impfung wird dem Körper eine Infektion „vorgetäuscht“ und er reagiert mit der Bildung von Antikörpern und sogenannten Gedächtniszellen. Sobald man sich danach mit dem echten Erreger infiziert, wird das Immunsystem schnell aktiv und arbeitet auf Hochtouren daran, die Erkrankung abzuwehren. Die Auffrischungsimpfungen, sprich die zweite und dritte Teilimpfung, dienen der „Erinnerung“ des Immunsystems und sorgen dafür, dass der Impfschutz nicht nachlässt.
Das ist nicht unüblich: Auch bei anderen Impfungen wie etwa gegen FSME, Diphtherie, Tetanus Keuchhusten oder auch Kinderlähmung sind mehrere Teilimpfungen für eine Grundimmunisierung erforderlich.
Dauer der Schutzwirkung
Während es nach der ersten Impfung rund drei Wochen dauert, bis die Schutzwirkung der Impfung aufrecht ist, sind es nach der zweiten Teilimpfung nur mehr sieben Tage, bis der Körper einen ausreichenden Schutz vor einer Ansteckung aufgebaut hat. Dabei sollten zwischen der ersten und der zweiten Impfung rund 21 bis 28 Tage liegen. Für einen vollen, anhaltenden Schutz braucht es nach frühestens vier und spätestens sechs Monaten nach der Zweitimpfung eine dritte Teilimpfung.
Der Schutz vor schweren Krankheit hält über mehrere Monate an, wobei das Erinnerungsvermögen des Immunsystems mit dem Alter rascher abnimmt. Seit Jänner 2022 wird daher in Wien auch die vierte Teilimpfung (Auffrischungsimpfung) verabreicht.
Einen Impftermin können Sie sich in Wien ganz einfach unter https://impfservice.wien/impfportal vereinbaren. Sie wollen sich Ihren Stich lieber spontan holen? Hier finden Sie alle Impfstandorte ohne Anmeldung: https://coronavirus.wien.gv.at/impfen-ohne-termin/