Nachhaltig leben: 5 Tipps für den Alltag
Die Österreicher leben auf großem ökologischen Fuß: Der Konsum und Naturverbrauch übersteigen vorhandene Ressourcen um das Vielfache. 7,5 Tonnen beträgt der durchschnittliche CO2-Fußabdruck eines Europäers. Würden alle sieben Milliarden Menschen so leben wie wir Österreicher, bräuchten wir drei Planeten von der Qualität der Erde. Jeder kann hier im Alltag einen Beitrag leisten, die Erde ein Stückchen besser zu machen. Mit fünf einfachen Tipps lässt sich der ökologische Fußabdruck schon deutlich verkleinern.
1. Weniger Autofahren und Langstreckenflüge sind ein echter Klimabeitrag
Der Bereich „Mobilität“ bietet das höchste CO2-Sparpotenzial. Ein bewusster autofreier Lebensstil, der Wechsel hin zur Elektromobilität und die Reduktion von Langstreckenflügen stehen in der Maßnahmen-Rangliste ganz oben. Damit ließen sich laut Experten geschätzte 1,7 Tonnen CO2-Äquivalente pro Kopf und Jahr einsparen. Vor allem in der Stadt ist das sehr einfach zu bewerkstelligen: Von A nach B entweder zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit Carsharing-Angeboten oder den öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Herausforderung wartet am Land, wo Menschen auf ihr Auto angewiesen sind. Ein oder zwei Home-Office-Tage in der Woche können hier schon viel bewirken – und bequem ist es außerdem. Auch beim Autokauf sollte man auf Nachhaltigkeitskriterien achten. Zum Beispiel haben Elektroautos mittlerweile eine höhere Reichweite und kosten weniger als noch vor einigen Jahren. Eine große Rolle spielt auch das Fliegen. Ein Beispiel: Wer einmal im Jahr nach New York fliegt und täglich 20 Kilometer mit dem Auto pendelt, verprasst dabei 5,4 Tonnen CO2.
2. Essgewohnheiten ändern
Fleisch ist vom Sonntagsgenuss zum billigen Hauptnahrungsmittel aus Massentierhaltung geworden. Fast 64 Kilo isst jeder Österreicher jährlich im Schnitt. Das ist nicht nur aus gesundheitlicher Sicht zu viel, sondern eine echte Umweltbelastung. Laut WWF verursacht Fleisch 43 Prozent der ernährungsbedingten Treibhausgas-Emissionen. Rindfleisch schneidet dabei besonders schlecht ab. Industriestaaten wie Österreich können ihren Ressourcenbedarf für den hohen Fleischkonsum mit der eigenen landwirtschaftlichen Fläche gar nicht mehr abdecken. Wer also öfters bewusst auf Fleisch verzichtet, leistet einen großen Beitrag für unsere Umwelt. Aber auch bei Gemüse und Obst sollte man genau hinsehen. Lange Transportwege, umweltschädliche und sozial unverträgliche Anbauformen sollte man vermeiden und stattdessen regionale, saisonale und fair gehandelte Bio-Produkte kaufen. Bio-Supermärkte, Bauernmärkte und der Landwirt im Ort erleben zurecht gerade einen Boom. Übrigens: Weniger ist mehr, denn 157.000 Tonnen Lebensmittel werden jedes Jahr in Österreich weggeworfen. Das sind jährlich 19 Kilogramm pro Österreicher.
Würden alle Versicherungen und Banken ihre Kundengelder in grüne Sektoren anlegen, könnten wir gemeinsam unglaublich viel bewegen.
CEO der Allianz Gruppe Österreich
3. Auf Grünstrom setzen und nachts den Stecker ziehen
Der Wechsel zu einem Ökostromanbieter setzt ein Zeichen gegen Kohle- und Atomstrom und reduziert Treibhausgase. Online-Vergleiche und Kündigungs-Service machen den Umstieg besonders leicht. Auch Stromsparen ist als Klassiker unter den Nachhaltigkeitstipps effektiv und einfach umzusetzen. Zum Beispiel machen Elektrogeräte im Energiespar- oder Standby-Modus beachtliche 15 Prozent des heimischen Stromverbrauchs aus. Wer also den Fernseher oder den Computer komplett abschaltet, spart nicht nur Geld, sondern leistet auch einen großen Umweltbeitrag. Auch bei der Anschaffung von Elektrogeräten sollte man darauf achten, wie hoch der Verbrauch ist. Energielabel wie der Blaue Engel, EU Energy Star oder das Eco-Label der EU helfen bei der Auswahl.
4. Auf die Verpackung kommt es an
Für unnötigen Müll und erhöhten Ressourcenverbrauch sind vor allem Verpackungen mitverantwortlich. Beachtliche 100 Kilogramm Plastik pro Kopf und Jahr verbrauchen laut Umweltschutzorganisation Global 2000 Westeuropäer im Schnitt. Nur knapp 28 % des jährlich in Österreich anfallenden Plastikmülls (ca. 0,92 Mio. Tonnen) wird wiederverwertet, der Rest wird einfach verbrannt. Die Stichwörter sind hier Mülltrennung und Müllvermeidung. Warum Äpfel im 6er-Pack in Papier und Plastik verpackt kaufen, wenn es sie auch lose gibt? Bienenwachstücher als Ersatz für Frischhalte- oder Alufolie lassen sich immer wieder verwenden. Auch durch Online-Shopping fallen enorme Müllberge an. Lieber die heimische Wirtschaft fördern und das eigene Einkaufssackerl verwenden.
5. Was passiert mit meinem Geld?
Laut einer Umfrage der Allianz Gruppe in Österreich mit 1.500 Befragten geben beachtliche 80 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher an, dass ihnen ein aktiver Klima- und Umweltschutz wichtig ist. Aber nur sechs Prozent glauben, dass klima- und umweltfreundlich angelegtes Geld durch Banken oder Versicherungen zu einer nachhaltigen Zukunft beitragen kann. Dass aber gerade die Finanzbranche viel bewegen kann, wird unterschätzt. Alleine in Österreich beträgt das Finanzvermögen der Privathaushalte in Summe 715 Milliarden Euro – fast doppelt so viel wie das Bruttoinlandsprodukt. Das Geld, das jeder auf sein Bankkonto legt und an seine Versicherung zahlt, fließt in Projekte. Das können Klimaschutzprojekte sein wie Windkraft, Sonnenenergie oder moderne Technologien, oder aber auch sehr klimaschädliche und problematische Bereiche wie Kohleabbau oder die Rüstungsindustrie. Österreichweit sind derzeit nur knapp 16 Prozent aller Kapitalanlagen nach nachhaltigen Kriterien investiert. Rémi Vrignaud, CEO der Allianz Gruppe in Österreich: „Jeder Prämieneuro einer Kfz-, Haushalts- oder Lebensversicherung wird angelegt. Wir investieren dieses Geld verstärkt in zukunftsorientierte Bereiche wie erneuerbare Energien, öffentlichen Transport oder den Gesundheitssektor. Würden alle Versicherungen und Banken ihre Kundengelder nachhaltig anlegen, könnten wir gemeinsam unglaublich viel bewegen.“
- Kein Geld für Kohleabbau seit 2015
- Derzeit 88 Prozent der Gelder nachhaltig veranlagt
- Kapitalanlagen erfolgen nach strengen Kriterien, geprüft vom WWF
- Ziel 2030: Vollständig nachhaltige Investments
Mehr Infos unter: allianz.at/nachhaltigkeit