Chronik/Wien

Wegen Infektionen: Derzeit 2.600 Klassen und neun Schulen geschlossen

In Österreich sind derzeit laut Einmeldungen der Länder an das Bildungsministerium 2.600 Klassen und neun Schulen coronabedingt auf Distance Learning umgestellt. Zur Einordnung: Es gibt in Österreich knapp 6.000 Schulen mit rund 58.000 Klassen, damit laufen rund 95 Prozent der Klassen weiter im Präsenzunterricht. Am Dienstag hatten die Länder noch 1.900 geschlossene Klassen eingemeldet, die Zahlen sind derzeit allerdings laut Ministerium nur "Momentaufnahmen".

Grund ist die kürzere Inkubationszeit der Omikron-Variante und die mit fünf Tagen relativ kurze Dauer der Klassenschließungen. Während laufend neue geschlossene Klassen dazukommen, kehren auch laufend Klassen wieder in den Präsenzunterricht zurück. Derzeit wird bei einem einzigen Fall in einer Klasse weiter in Präsenz unterrichtet, allerdings müssen die übrigen Kinder dann fünf Tage lang täglich getestet werden. Tritt innerhalb von drei Tagen ein weiterer Corona-Fall in dieser Klasse auf, wird auf Distance Learning umgestellt. 

An den Schulen gelten seit Schulbeginn Sicherheitsmaßnahmen, die im November noch einmal verschärft wurden: Schüler und Lehrer müssen etwa durchgehend Maske tragen, dreimal pro Woche wird getestet, davon mindestens einmal mit den aussagekräftigeren PCR-Tests.

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Wegen der technischen Probleme des neuen Testanbieters abseits von Wien werden die PCR-Tests derzeit gestaffelt durchgeführt. Bei der Mittwoch-Testrunde haben dabei in Oberösterreich 568 Tests angeschlagen, im Burgenland waren 72 positiv. Beim Dienstags-Test in Niederösterreich waren es 441, am Montag wurden in Salzburg 247 Fälle entdeckt und 603 in der Steiermark.

Einen Einblick, wie es an den Kindergärten aussieht, liefern Zahlen aus Wien. Dort sind in den städtischen Einrichtungen aktuell elf Prozent der Kindergartengruppen wegen Corona-Infektionen geschlossen. Bei den Kinderfreunden sind rund sieben Prozent der 600 Gruppen coronabedingt zu, dazu noch vier kleine Standorte mit nur zwei Gruppen. Bei "Kinder in Wien - KIWI" ist gegenüber der APA lediglich von einzelnen geschlossenen Gruppen die Rede. Zum Vergleich: In den Volksschulen sind derzeit laut Angaben der Stadt 17 Prozent der Klassen geschlossen.

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Bei der Stadt Wien sind von den rund 8.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem Bereich Kindergarten (inklusive Verwaltung) derzeit 410 und damit knapp fünf Prozent positiv getestet. Bei den Kinderfreunden sind es nach Angaben der Pädagogischen Geschäftsführerin Alexandra Fischer aktuell acht Prozent der Pädagoginnen in Quarantäne, zwei Prozent sind wegen der Quarantäne ihrer eigenen Kinder nicht im Dienst und weitere zwei Prozent wegen anderer Krankheiten im Krankenstand.

Bei KIWI kann man keine exakte Zahl nennen, es sind laut Geschäftsführung aber im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie mehr Personen im Krankenstand. Man habe allerdings Vorsorge getroffen und könne die Ausfälle durch Überstunden, Mehrstunden und den Einsatz von freigestellten Leiterinnen ausgeglichen werden. Derzeit seien jedenfalls keine Gruppen aus Personalmangel geschlossen.

Wie oft bei den Kinderfreunden derzeit die jüngst wegen der hohen Infektionszahlen in der Omikron-Welle geschaffene Möglichkeit genutzt werden muss, mangels ausgebildeter Fachkräfte die Betreuung an Personen ohne entsprechende Ausbildung (etwa Assistentinnen) zu übergeben, schwanke "halbtägig". "Wir sind bemüht, für die Familien und die Kinder vertraute Personen einzusetzen", betont Fischer jedenfalls. Ähnlich klingt das bei KIWI: Sollte in seltenen Fällen kein Fachpersonal zur Verfügung stehen, könnten nach sorgfältigem Abwägen "langjährige und erfahrene Betreuungskräfte zur Überbrückung einspringen".