Tiergarten Schönbrunn von Corona-Krise hart getroffen
Von Kevin Kada
Im Vorjahr war der Tiergarten Schönbrunn bedingt durch die Corona-Pandemie in Summe über vier Monate geschlossen. Nun liegen die Besucherzahlen vor und zeigen, wie hart der Wiener Zoo von der Krise getroffen wurde. „Insgesamt waren wir mehr als ein Drittel des Jahres geschlossen. Somit konnten wir nur 1,2 Millionen Besucherinnen und Besucher begrüßen. In den Monaten, in denen wir offen hatten, fehlten die Touristen und Schulklassen als wichtige Besuchergruppen“, fasst Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck die magere Bilanz zusammen.
Mit 75 Prozent machen die Eintrittsgelder normalerweise den Großteil der Einnahmen aus. Zum Vergleich: Im Schnitt besuchen den Tiergarten rund 2 Millionen Menschen pro Jahr. Das Jahr 2019 war mit 2,3 Millionen Besuchern besonders erfolgreich. Aber auch 2020 konnte sich der Tiergarten über die Treue seiner Stammgäste freuen. Rund 85.000 Jahreskarten wurden verkauft.
„2020 war für viele Betriebe ein hartes Jahr. Ein Zoo hat die zusätzliche Herausforderung, dass die Personal- und Betriebskosten trotz Schließung fast unverändert weiterlaufen. Die Tiere müssen versorgt und die Anlagen geheizt oder gekühlt werden. Wir sind dankbar, dass uns viele mit Spenden und Patenschaften unterstützen“, so der Tiergartendirektor.
Lichtblicke im tristen Corona-Jahr
Trotz allem sorgte das letzte Jahr auch für tierisch schöne Momente. „Eisbären-Mädchen Finja verließ erstmals die Wurfhöhle. Millaa Millaa, unser erstes Koala-Jungtier, wurde geboren. Nachwuchs gab es auch bei den Geparden, Robben und Kaiserschnurrbarttamarinen.“
Sie alle sind nach wie vor große Besucherlieblinge. Allerdings sind aufgrund der 20-Quadratmeter-Regel derzeit nur 1.500 Besucher gleichzeitig erlaubt. Kostendeckend ist dies nicht. „Wir freuen uns darauf, wenn wir wieder mehr Besucher für die Welt der Tiere begeistern können.“