Chronik/Wien

Lockdown führte in Wien bisher nicht zu Babyboom

Extreme Ereignisse wie Krisen und Pandemien haben immer auch Auswirkungen auf die Gesellschaft. Haben Ausgangssperren, geschlossene Gastronomie und weniger Möglichkeiten, Freunde zu treffen, für mehr Geburten gesorgt? Oder verzichten potenzielle Eltern auf den Kinderwunsch angesichts unsicherer Zukunftsperspektiven? Wird die Familienplanung verschoben? 

Nun liegen erste Daten vor, welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf die Geburtenentwicklung in Wien haben könnte. Die Wienerinnen und Wiener haben jedoch zumindest zu Beginn des Corona-Lockdowns im Vorjahr weder mehr noch weniger Kinder gezeugt.

Geburtenrate unverändert

Die Geburtenstatistik zeigt diesbezüglich keine Auffälligkeiten, wie die städtische Statistik-Abteilung MA 23 am Montag mitteilte. Völlig ausgeschlossen ist aber nicht, dass es im Lauf des Jahres zu einem Plus oder Minus kommt. Denn noch sind nur die ersten Wochen des Lockdowns erfasst.

Was konkret bedeutet: Es wurde angesichts der im Jänner und Dezember registrierten Geburten zurückgerechnet, wann das dafür verantwortliche "reproduktive Verhalten" stattgefunden hat. Die Schwangerschaften selbst werden von der Statistik nämlich nicht erfasst. Damit ist auch noch keine Aussage über den Rest des Jahres 2020 möglich, hieß es.

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Die aktuellsten Daten (Stand März 2021) erlauben Rückschlüsse auf das reproduktive Verhalten der Wiener bis Kalenderwoche 18 (Anfang Mai) im Corona-Jahr 2020.

Die in der Grafik dargestellten Zahlen der gezeugten Kinder zeigen, dass es in den ersten Wochen des ersten Lockdowns, der im März begann, zu keiner auffälligen Entwicklung kam.

Im unteren Durchschnitt 

Im Vorjahr lag man bei den Empfängniszahlen eher im unteren Bereich, wobei dies laut MA 23 schon die vergangenen Jahre meist so war - der Wert also nicht auf Pandemie und Lockdown zurückzuführen sein dürfte.

Seit Ende 2015 sinkt die Zahl der Geburten leicht, aber stetig. Dass das Corona-Jahr Auswirkungen auf die Geburtenrate hatte, kann bisher noch nicht festgestellt werden. 

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