Chronik/Wien

Klima-Protest nun auch in Leopold Museum: Öl auf Werk von Klimt

Am heutigen Dienstag haben Klimaaktivisten der "Letzten Generation", im Leopold-Museum eine schwarze, ölige Flüssigkeit auf das Klimt-Gemälde “Tod und Leben” geschüttet, um sich danach an Ort und Stelle festzukleben.

Sehen Sie hier das Video der Aktion:

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Sie fordern Sparmaßnahmen – etwa Tempo 100 auf der Autobahn – anstelle neuer Öl- und Gasbohrungen, und ein Ende schmutziger Sponsoring-Deals mit der Fossilindustrie.

 

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Symbolik hinter der Aktion der Klimaaktivisten

Der 30-jähriger Florian Wagner erklärt die Symbolik hinter der Aktion so: “Die Schönheit des Lebens auf der einen Seite, der wartende Tod auf der anderen. So malte Gustav Klimt vor über 100 Jahren ‘Tod und Leben’. Heute schlittern wir in eine Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes, weil wir wie Klimts Figuren die tödliche Bedrohung nicht wahrhaben wollen. Allen Warnungen zum Trotz droht uns 2022 ein neuer Weltrekord im Ausstoß von Treibhausgasen – wir stehen kurz davor, eine gefährliche Kettenreaktion im Klimasystem auszulösen, die uns für Generationen in eine lebensfeindliche Hölle aus Hitze, Dürre und Wetterchaos stürzt."

Wagner hat im Museum "ungiftiges Fake-Öl", wie er es nennt, aus einer Wärmeflasche auf die Abdeckung des Gemäldes gegossen. Laut der "Letzten Generation" sei das Werk und der Rahmen nicht beschädigt worden.

Am heutigen Leopoldi-Tag ist freier Eintritt in das Leopold-Museum. Laut eines Twitter-Postings des Museums war das eine Aktion in Kooperation mit der OMV:

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Das Museum selbst ist weiterhin geöffnet. Nur der betroffene Raum ist für die Öffentlichkeit gesperrt. Dort ist derzeit eine Restauratorin bei der Arbeit, um zu klären, ob das Werk beschädigt worden ist. Das sei auf den ersten Blick nicht der Fall, heißt im Gespräch mit dem KURIER.

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Vor der Aktion habe es laut Informationen der Museumsverantwortlichen keine Warnung oder Hinweise gegeben.

Das Gemälde "Tod und Leben", das der Sammler Rudolf Leopold im Jahr 1978 erwarb und das von Beginn an ein Herzstück der 1994 gegründeten "Leopold Museum Privatstiftung" war, hatte selbst eine langwierige Entstehungsgeschichte:

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