Chronik/Wien

Gasthaus Sperl: Illegaler Abbruch kostet Besitzer 23.000 Euro

Das ehemalige Gasthaus Sperl ist Geschichte. Und zwar endgültig. In den vergangenen Tagen wurden die letzten Teile des Biedermeier-Hauses in der Karolinengasse 13 auf der Wieden abgerissen. Viel war davon ohnehin nicht mehr übrig.

Der Kampf um das historische Gebäude – den allen voran Anrainer und die Wiedner Grünen gegen die neue Eigentümerin geführt hatten – ist damit definitiv verloren.

Abgezeichnet hatte sich das bereits im Jänner. Die neue Besitzerin Chez-Karoline GmbH, setze damals den Abbruch des Gebäudes fort – obwohl die Baupolizei (MA 37) einen Abrissstopp verhängt hatte. Die Behörde hielt die Arbeiten erneut auf – und stellte Strafanträge.

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Chez-Karoline beteuerte zuletzt immer wieder, noch keine Strafe zugestellt bekommen zu haben. Doch laut MA 64 (Rechtliche Bauangelegenheiten) wurde das Straferkenntnis am 2. Juli bereits zugestellt.

Ende Juni hat die Behörde entschieden, wie hoch die Strafe ist: 23.200 Euro, das sei „relativ hoch“. Bis Anfang August ist jetzt noch Zeit, die Strafe entweder anzunehmen oder Beschwerde dagegen einzulegen.

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"Last-Minute"-Abriss

Das Drama um das alt eingesessene Gasthaus auf der Wieden hat vor fast genau einem Jahr begonnen. Im vergangenen Sommer wurde bekannt, dass die Familie Sperl den Betrieb aufgibt und das Gebäude verkauft.

Kurz darauf wurden Gerüchte über einen möglichen Abriss laut. Sie sollten sich bald bewahrheiten.

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Noch im Juni begann die neue Eigentümerin, die Chez-Karoline GmbH, das Haus abzutragen. Sie hatte es aufgrund der bevorstehenden Novelle der Bauordnung eilig.

Nicht einmal der Abrisstopp der Baupolizei (MA37) hinderte sie daran, dem Gebäude immer weiter an die Substanz zu gehen. So lange, bis es nicht mehr erhaltungswürdig war. Und rechtmäßig abgerissen werden durfte.

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Genau das hat Chez-Karoline nun auch gemacht. „Die Arbeiten sind im Wesentlichen auch schon abgeschlossen. In den nächsten Tagen wird noch Bauschutt abtransportiert“, sagt ein Sprecher.

Planungen starten

Wie es auf dem Grundstück konkret weitergeht, ist noch offen. Gewidmet ist es jedenfalls als Wohngebiet.

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Fest steht auch, dass demnächst Planungen beginnen. „Wegen der Rechtsunsicherheit ist das bis jetzt noch nicht passiert. Es hätte ja bis zuletzt sein können, dass Teile des Hauses erhalten werden müssen“, sagt der Sprecher.

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