Frau erst eingesperrt, dann musste sie schwere Säcke schleppen
Ein besseres Leben soll ein 57-jähriger Serbe einer 45-jährigen Frau versprochen haben. Damit lockte er die Frau vor rund einem Monat nach Wien. Doch hier angekommen, war das Leben alles andere als gut.
Der Mann soll seinem Opfer sofort Reisepass und Bankomatkarte abgenommen und sie in seiner Wohnung in der Leopoldstadt eingesperrt haben. Laut Aussagen der Frau sei es immer wieder zu körperlicher bzw. sexueller Gewalt gekommen.
Vor rund zwei Woche durfte sie die Wohnung erstmals verlassen, um für den 57-Jährigen zu arbeiten. Er sei mit einem Streu-Lkw gefahren, sie habe schwere Säcke für ihn tragen müssen.
Am Mittwoch dürfte es der Frau allerdings durch Glück gelungen sein, den Wohnungsschlüssel an sich zu nehmen. Sie flüchtete in einen Supermarkt und vertraute sich dort einer Angestellten an. Diese verständigte die Polizei. Beamte der Inspektion Ausstellungsstraße nahmen die Frau in ihre Obhut.
Der 57-Jährige wurde festgenommen, er bestreitet die Vorwürfe. Gegen ihn wurde ein Betretungs- und Annäherungsverbot ausgesprochen. Das Landeskriminalamt Wien hat die Ermittlungen übernommen.
Der Polizei-Notruf 133 ist jederzeit für Personen, die Gewalt wahrnehmen oder von Gewalt betroffen sind, erreichbar. Auch der 24-Stunden Frauennotruf (01/71719) und der Frauen-haus-Notruf des Vereins Wiener Frauenhäuser (05 77 22) sind rund um die Uhr besetzt.