Chronik/Wien

Die SPÖ will ihre Hochburg zurück

Ein Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten sich die SPÖ und die FPÖ bei den Gemeinderats- und Bezirksvertretungswahlen 2015 im klassischen Arbeiterbezirk. Und erstmals nach 1945 verloren die Sozialdemokraten den Sitz des Bezirksvorstehers: Der hemdsärmelige FPÖ-Mann Paul Stadler beerbte in der einstigen SPÖ-Hochburg Simmering die glücklose Kurzzeit-Bezirkschefin Eva Maria Hatzl und wurde Wiens erster blauer Bezirksvorsteher.

Mit einem Themen-Mix aus Gesundheit, Wohnen, Verkehr und Bildung will SPÖ-Spitzenkandidat Thomas Steinhart, bis dato Stadlers Stellvertreter in der Bezirksvorstehung, den Bezirk zurückerobern. Die SPÖ wünscht sich etwa ein lokales Ärztezentrum, mehr sozialen Wohnbau, ein Verkehrskonzept für den Bezirk sowie zusätzliche Bildungseinrichtungen.

Auf das Thema Bürgernähe baut Amtsinhaber Paul Stadler. Der „Stadler Pauli“, wie der Bezirkschef von Teilen der Bevölkerung amikal genannt wird, ist viel in Simmering unterwegs, besucht Lokale und hört sich die Anliegen der Bürger an. Vor Kurzem lud er zudem lokale Firmen und Arbeitsuchende zum „Speed Dating“ ins Amtshaus ein.

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Punkto Programm setzt auch Stadler auf Klassiker. Er fordert die Erhaltung von Grünflächen bei Neubauprojekten, die Verlängerung der U3 bis Kaiserebersdorf, mehr Polizei sowie einen „besseren Branchenmix“ auf der Simmeringer Hauptstraße. Aktuell gibt es ihm dort zu viele Friseure und Kebab-Buden.

Die U3-Verlängerung wäre auch ÖVP-Spitzenkandidat Wolfgang Kieslich ein Anliegen. Ebenso: Videonotrufsäulen in den Parks, mehr Ärzte sowie der Erhalt der Gärtnergebiete an der Simmeringer Haide.

Für die Grünen geht Patrick Zöchling ins Rennen. Zu seinen Themen gehören bessere Öffi-Verbindungen. Die Neos-Spitzenkandidatin Christiane Körner setzt primär aufs Thema Bürger-Partizipation.