Corona-Krise: Wiener Donauinselfest auf September verschoben
Von Bernhard Ichner
Mit einer guten und einer schlechten Nachricht für alle Fans des Wiener Donauinselfests (DIF) läutet SPÖ-Landesparteisekretärin Barbara Novak die neue Woche ein.
Die schlechte zuerst: Infolge der Corona-Pandemie kann das dreitägige Open-Air-Spektakel heuer nicht, wie geplant, von 26. bis 28. Juni stattfinden.
Die gute: Es wird aber auch nicht abgesagt - sondern auf September verschoben. So die Corona-Krise bis dahin überwunden ist, soll das Donauinselfest von 18. bis 20. September über die Bühne(n) gehen.
Die Organisatoren - die SPÖ Wien, der Verein Wiener Kulturservice sowie die Veranstaltungsagentur Pro Event - hätten sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, betont Novak. "Es wäre einfacher gewesen, das DIF abzusagen."
Man fühle sich aber der "Donauinsel-Familie", den Künstlern, den 110 beteiligten Gastronomen, den Lieferanten, Logistikpartnern und nicht zuletzt den Fans verbunden und habe sich deshalb für die Verschiebung entschieden.
Weiter freier Eintritt
Details zu den Künstlern gibt es zwar noch nicht. DIF-Organisator Thomas Waldner stellt aber einen Österreich-Schwerpunkt in Aussicht. Mit internationalen Acts könne es aufgrund des neuen Termins gegebenenfalls schwierig werden. Punkto Größe soll sich beim Donauinselfest jedenfalls nichts ändern - "und auch der Eintritt bleibt frei".
Verschoben wird natürlich auch die "Ganz Wien"-Tour, die das DIF im Vorfeld der eigentlichen Veranstaltung in die Grätzel bringen soll. Diese kündigt Waldner für Ende August, Anfang September an.
Dafür startet der "Rock the Island"-Contest, der Newcomern eine Bühne bietet, bereits jetzt. Junge Bands können ihre Beiträge auf der DIF-Homepage einreichen und einen Auftritt auf der Donauinsel gewinnen.
"Kein Wahlkampf auf der Insel"
Kritik erwartet Novak angesichts der DIF-Verschiebung von der Opposition. Liegt der neue Termin doch im Vorfeld der Wien-Wahl, die Anfang Oktober stattfinden dürfte. In Sachen Wahlkampf also mitten in der heißen Phase.
Um potenziellen Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen, verspricht die SPÖ-Landesparteisekretärin: "Das DIF wird ein Fest der Wiener, mit dem wir den Bürgern ,Danke' sagen wollen. Es wird eine Wahlkampf-freie Zone, ohne Wahlplakate oder Wahlkampfreden."
Das finanzielle Risiko für das ursprünglich 4,2 Millionen Euro kostende und nun aufgrund der Verschiebung "etwas teurere" Fest trage die SPÖ allein, sagt Novak. Die bereits beschlossenen Förderungen würden nicht erhöht. Um die von der Corona-Krise zum Teil in ihrer Existenz bedrohten Künstler zu unterstützen, werden die Gagen fürs DIF dennoch bereits jetzt überwiesen.
Kein Maiaufmarsch
Die Corona-Krise hat aber auch noch auf weitere SPÖ-Veranstaltungen negative Auswirkungen. So müssen heuer am 1. Mai der traditionelle Maiaufmarsch und das Maifest im Prater abgesagt werden. Um "den Helden der Arbeit eine Bühne zu bieten und Fragen zu Arbeitnehmerrechten anzusprechen", kündigt Novak stattdessen eine 90-minütige Live-Show im Fernsehen an.
Ersatzlos streichen müssen die Sozialdemokraten auch den geplanten Landesparteitag am 16. Mai. Eine Verschiebung auf Herbst ist ob des dicht gefüllten Terminkalenders nicht möglich. Den nächsten Landesparteitag gibt es somit erst im Frühjahr 2021. Auf diesem wird dann ein neuer Vorstand gewählt.