Chronik/Welt

Zementplatten von Tunnel krachten auf Autobahn-Fahrbahn bei Genua

Drei große Zementplatten sind am Montagabend von der Decke eines Tunnels der Autobahn A26 in Richtung Genua auf die Fahrbahn gekracht. Die Zementplatten fielen auf die mittlere Fahrbahn der dreispurigen Autobahn, berichteten italienische Medien. Nur durch Zufall wurden keine Fahrzeuge beschädigt. Ein Teil der Autobahnstrecke wurde gesperrt.

Die Schließung der Autobahnstrecke verursachte erhebliche Verkehrsprobleme und löste erneut Diskussion über die Sicherheit der Autobahnen in Italien aus. Nach einem Erdrutsch war Anfang Dezember nach heftigen Unwettern ein Teil eines Autobahnviadukts nahe der ligurischen Hafenstadt Savona eingestürzt. Verletzt wurde dabei niemand. Die Staatsanwaltschaft von Genua beschloss kurz daraufhin außerdem die Schließung eines Teils der Autobahn A26, weil zwei Viadukte angeblich einsturzgefährdet seien.

Vorwurf der Fahrlässigkeit 

Daraufhin versprach Außenminister Luigi Di Maio, Chef der stärksten italienischen Regierungspartei Fünf Sterne, dass das Kabinett ASPI die Autobahnkonzession entziehen werde. ASPI, Tochter der börsennotierten Infrastrukturholding Atlantia wird bereits Fahrlässigkeit in Zusammenhang mit der Sicherheit der im August 2018 eingestürzten Morandi-Brücke in Genua vorgeworfen. Bei der Katastrophe waren 43 Menschen ums Leben gekommen.

Gegen die Spitzenmanager von ASPI laufen Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung. Eine Autobahngesellschaft, die für den Tod von 43 Personen verantwortlich sei, könne nicht mehr von den Italienern die Autobahnmaut kassieren, hieß es.