Chronik/Welt

Warum Red Bull einen italienischen Weinbauer verklagt

Der Streit zwischen Red Bull und einem jungen Weinbauern auf Sardinien um das Logo mit zwei Stieren droht vor Gericht zu landen. Der Salzburger Brause-Gigant hat das Schreiben nicht akzeptiert, mit dem der sardische Weinproduzent Mattia Muggittu sein Recht beansprucht, das Logo mit zwei kämpfenden Tieren zu verwenden und legte Einspruch gegen den Antrag des Bauern auf Markeneintragung des Logos ein.

Das vom sardischen Unternehmen beim Patentamt angemeldete Logo zeigt zwei nebeneinander stehende Ochsen, darunter einen roten Pflug. Der junge Besitzer der Weinkellerei, der 23 Jahre alte Muggittu, widersetzt sich der Aufforderung Red Bulls. Er habe bereits 2.000 Liter Wein in Flaschen abgefüllt und abgepackt. Der Wein wurde auf dem fünf Hektar großen Weinberg seiner Familie hergestellt.

"Bis Mitte März haben wir Zeit für eine Schlichtung zwischen den Parteien, und wir werden unser Bestes tun. Danach wird das Patentamt das Verfahren einleiten und über den Fall entscheiden müssen. Mattia fühlt sich wie David gegen Goliath: Er weiß, dass er starke Argumente auf seiner Seite hat, die zum Sieg führen können", betonte Muggittus Anwalt Mauro Intagliata laut Medienangaben.

"Wir haben keineswegs Red Bulls Logo nachgeahmt. Unsere Weinetikette ist eine Hommage an die Weinbautraditionen von Mamoiada (in der sardischen Provinz Nuoro). Darauf sieht man keine Stiere, sondern Ochsen, die ein Symbol für unseren Weinbau sind. Denn wir pflügen noch mit Ochsen", betonte Muggittu. Er bat den italienischen Bauernverband Coldiretti im Kampf um sein Logo um Unterstützung - die auch zugesagt wurde.

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In seinem Kampf gegen Red Bull hat der Weinbauer viel Solidarität erhalten. "Die Unterstützung meiner Landsleute hilft mir in einer für mich sehr harten Zeit. Ich habe hunderte von Botschaften von Sarden erhalten, die betonen, dass dies der Kampf ganz Sardiniens gegen einen Weltkoloss ist. Ich habe auch Solidaritätserklärungen aus Österreich erhalten und das hat mich angenehm überrascht", berichtet Muggittu.

"Ich bin Önologiestudent und hatte es nach Jahren der Bürokratie endlich geschafft, meine erste Flasche Wein zu produzieren. Kurz danach kam aber der Schlag von Red Bull. Jetzt habe ich einen Anwalt beauftragt und komme wieder auf die Beine: Ein globaler Gigant kann mich nicht daran hindern, ein Symbol meiner Geschichte und Kultur zu verwenden".

Red Bull sind derartige Klagen nicht fremd: Im vergangenen Oktober verlor das Unternehmen seinen Prozess gegen Bullards, ein britisches Gin-Unternehmen. Die britische Behörde für geistiges Eigentum (IPO) wies die Aufforderung des österreichischen Brausekonzerns ab, Bullards mit etwa zehn Mitarbeitern solle wegen Verwechslungsgefahr auf eine Reihe von Waren und Dienstleistungen verzichten, darunter Veranstaltungen sowie Energiedrinks und alkoholfreie Getränke.