Nur ein neues Gewehr pro Monat: Waffen-Fans in Virginia toben
Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen kommen Waffenbefürworter am Montag in Richmond, der Hauptstadt des US-Staates Virginia, zu einer Kundgebung zusammen. Es wird befürchtet, dass sich gewaltbereite Rechtsextreme unter die Demonstranten mischen könnten.
Der Protest richtet sich insbesondere gegen Pläne der seit dem Vorjahr regierenden Demokraten, die Waffengesetze in Virginia zu verschärfen. Unter anderem soll der Kauf von mehr als einer Schusswaffe pro Monat verboten werden. „Das passiert, wenn ihr die Demokraten wählt, die euch eure Waffen wegnehmen wollen“, kommentierte US-Präsident Trump die Pläne via Twitter.
Der demokratische Gouverneur Ralph Northam erklärte vorsorglich den Ausnahmezustand für Richmond und verhängte ein Waffenverbot für den Platz der geplanten Kundgebung vor dem Sitz der Regierung. Es gebe Informationen, wonach gewaltbereite, bewaffnete private Milizen und hasserfüllte Gruppen „böswillige Handlungen“ bei der Demonstration planten.
Gedenken an Martin Luther King
Bürger der Stadt wurden aufgerufen, sich nicht in der Innenstadt aufzuhalten, wenn dies nicht zwingend notwendig sei. Am heutigen Montag ist in den USA ein Feiertag zum Gedenken an den Bürgerrechtler Martin Luther King.
„Niemand will einen weiteren Vorfall wie den, den wir 2017 in Charlottesville erlebt haben“, sagte der Gouverneur. Bei einer Demonstration weißer Nationalisten und Neonazis war es in der Stadt, die ebenfalls in Virginia liegt, am 12. August 2017 zu Ausschreitungen gekommen.
Eine Frau wurde getötet und mehrere Menschen verletzt, als ein Rechtsextremist sein Auto in eine Gegendemonstration steuerte. Der Fall sorgte weltweit für Schlagzeilen, weil sich US-Präsident Donald Trump nicht eindeutig von den Rechtsextremen distanzierte. Trump sprach von „einigen sehr feinen Menschen auf beiden Seiten“.
Tausende Tote im Jahr
In den USA, wo Waffen meist sehr leicht zu kaufen sind, kommt es immer wieder vor, dass Bewaffnete in Schulen, Einkaufszentren oder an anderen öffentlichen Orten um sich feuern. Tausende Menschen sterben jedes Jahr infolge von Schusswaffengebrauch, was immer wieder Debatten über eine Verschärfung des Waffenrechts nach sich zieht. Erst am Wochenende kam es zu neuen Vorfällen.