Chronik/Welt

Italien: CoV-Ausbreitung verlangsamt sich weiter

Die Ausbreitung des Coronavirus in Italien hat sich den vierten Tag in Folge verlangsamt. Die Zahl der Infektionen sei um 7,5 Prozent angestiegen, das sei der niedrigste Zuwachs seit Beginn der Pandemie, teilten die Gesundheitsbehörden am Mittwochabend mit. Allerdings habe es einen deutlichen Anstieg der Todesfälle in Regionen mit großen Städten wie Neapel und Rom gegeben.

Insgesamt wurden den Angaben zufolge innerhalb von 24 Stunden 683 neue Todesfälle registriert. Damit starben in Italien bereits 7503 Menschen an Covid-19. Das sind so viele wie in keinem anderen Land der Welt. Die Zahl der Infizierten liegt inzwischen bei knapp 74.400.

Noch drei Wochen

Experten warnen trotz der sinkenden Infektionszahlen vor verfrühtem Optimismus. Laut dem Generaldirektor der italienischen Pharma-Behörde AIFA,Nicola Magrini, sollte die Quarantäne in Italien um mindestens weitere drei Wochen verlängert werden.

"Die jüngsten Zahlen sind positiv, was bedeutet, dass die Maßnahmen greifen. (...) Doch man darf nicht nachlassen. Die Notstandsphase ist noch nicht zu Ende", sagte Magrini im Interview mit dem Radiosender "Radio Capital" am Donnerstag. Er rechne mit einem Höhepunkt der Epidemie bis Ende dieser Woche.

 Milliardenschweres Hilfspaket

Um die gravierenden wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Krise einzudämmen, plant Italien ein weiteres Hilfspaket, das mindestens 25 Milliarden Euro umfassen wird und im April dem Parlament vorgelegt werden soll. Damit will die italienische Regierung ein bereits vergangene Woche angekündigtes Paket von über 25 Milliarden Euro verdoppeln, sagte Premier Giuseppe Conte.

Die bisher angekündigten Hilfen seien nur ein erster Schritt, sagte Conte in einer Rede vor dem Parlament am Mittwoch. Zudem fordert der Regierungschef Sondermaßnahmen der Europäischen Union, durch die den Bürgern und den Finanzmärkten die Einheit der EU gezeigt werden solle.

"Wir werden unsere strategischen Interessen verteidigen. Unsere wichtigsten Sektoren werden wir mit allen Mitteln schützen", sagte ConteItalien müsse für den wirtschaftlichen Neustart arbeiten, sobald die Epidemie zu Ende sei. Die Regierung wolle mit einem Infrastrukturplan die Wirtschaft wieder auf Wachstumskurs bringen, betonte Conte. Auch Entbürokratisierungs- und Digitalisierungsmaßnahmen sollen Investitionen in Italien erleichtern. Italien müsse zudem sein öffentliches Gesundheitssystem stärken.

Alle Inhalte anzeigen