Boeing-Abstürze: Diese fünf Probleme müssen behoben werden
Die Liste an Fehlern, die Boeing nach den Abstürzen zweier Boeing-737-MAX-Maschinen (in Indonesien und Äthiopien) in Ordnung bringen muss, ist mittlerweile auf fünf Punkte angewachsen. Das berichtet die Nachrichtenagentur "Bloomberg". Erst dann dürften die Jets wieder abheben können.
Die Punkte der europäischen Luftfahrtbehörde EASA im Detail:
1. Der Autopilot: Wie der KURIER bereits im März berichtet hat, könnte dieser eine Mitschuld an den beiden Abstürzen haben. Denn das umstrittene Stabilitätsprogramm MCAS sollte eigentlich deaktiviert werden, wenn in rund 500 Metern Flughöhe der Autopilot aktiviert wird. Auch zwei weitere Vorfälle zeigen hier Probleme. Wie schlimm das Problem tatsächlich ist und ob der Auto-Pilot komplett überarbeitet werden muss, ist unklar.
2. MCAS: Die Probleme mit der Software, die die Nase des Jets in die richtige Fluglage (Trimmung) bringen soll, sind groß. Boeing arbeitet bereits mit Hochdruck daran. Dass MCAS eine entscheidende Rolle beim Absturz spielte, ist ziemlich unbestritten.
3. Manuelle Trimmung: Offenbar gibt es auch Probleme damit, die Maschine manuell (mit einem drehbaren Rad im Cockpit) zu trimmen. Das bedeutet, dass es händisch schwer gelingt, die Nase in die richtige Position zu bringen. Dies ist aber notwendig, wenn die Technik versagt.
4. Der AoA-Sensor: Nur ein Sensor misst den wichtigen Anstellwinkel (Angle-of-Attack, kurz AoA), also wie die Nase im Wind liegt. In Indonesien war dieser vermutlich kaputt, in Äthiopien könnte ein Vogelschlag den Sensor beschädigt haben. Fällt dieser aus, dann spielen die Systeme (vor allem MCAS) verrückt. Eine Lösung wäre ein zweiter Sensor.
5. Trainingsverfahren: Offenbar wollte Boeing den Fluglinien Kosten sparen helfen, damit diese keine teuren Schulungen für die neuen MAX-Maschinen durchführen müssen. Laut Medienberichten gab Kurse, die am Tablet stattfanden statt in Simulatoren. Deshalb könnten die Piloten nicht gewusst haben, wie sie einen Absturz verhindern können.