Chronik/Österreich

Weltnichtrauchertag: Österreich noch immer Land der Raucher

Mit dem Rauchen aufzuhören zahlt sich vor allem für die eigene Gesundheit, aber auch für den Klimaschutz aus. Darauf haben die Lungenfachärztinnen und -ärzte der Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) am Freitag anlässlich des Weltnichtrauchertages am 31. Mai hingewiesen.

Ein Rauchstopp trage dazu bei, die Umwelt vor Schäden durch den Giftmüll zu bewahren, der aus Zigarettenstummeln oder schon beim Tabakanbau durch den Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln entsteht.

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Selbst zur Verbesserung der weltweiten Ernährungssicherheit könne der Verzicht auf den blauen Dunst beitragen. Tabakanbau ist ressourcenintensiv, hat zerstörerische Auswirkungen auf Ökosysteme und tritt in den Anbaugebieten oft in Konkurrenz zum Anbau von Nahrungsmitteln - Kinderarbeit, prekäre Arbeitsbedingungen und Nahrungsmittelknappheit inklusive, hieß es in einer ÖGP-Aussendung.

  • In Österreich rauchten verganenes Jahr 21 Prozent der Menschen täglich, sechs Prozent gelegentlich.
  • Sieben bis zwölf Prozent aller 15-Jährigen rauchten 2022 täglich
  • 2.348 Männer und 1.725 Frauen starben 2021 an einem Lungenkrebs
  • 570.000 Personen, das sind 36 Prozent der täglich Rauchenden, haben 2018 erfolglos versucht, mit dem Rauchen aufzuhören

Österreich: Land der Raucher

Österreich sei im europäischen Vergleich nach wie vor ein Land der Raucherinnen und Raucher. Noch immer greift rund jede und jeder Fünfte regelmäßig zur Zigarette und schadet sich und anderen damit - und auch der Geldbörse: bei einer Packung Zigaretten täglich erspart man sich bei einem Rauchstopp rund 2.000 Euro pro Jahr, rechnete die ÖGP vor.

Rauchstopp senkt Risiko

"Ein Rauchstopp senkt schlichtweg das Risiko für eine Vielzahl lebensbedrohlicher und lebensverkürzender Erkrankungen: an erster Stelle COPD und Lungenkrebs, aber auch andere Krebserkrankungen wie Blasenkrebs und das weite Feld der Herz-Kreislauferkrankungen. Ein Rauchstopp senkt das Risiko selbst dann noch, wenn man davor viele Jahre geraucht hat", betonte der Mediziner Christopher Lambers den gesundheitlichen Aspekt.

Nikotinpflaster und Co.

"Schon eine einzige Zigarette pro Tag erhöht das Risiko für koronare Herzkrankheiten um 48 Prozent (Männer) bzw. 57 Prozent (Frauen) und das Schlaganfallrisiko um 25 Prozent (Männer) bzw. 31 Prozent (Frauen)", warnte Lambers.

Als "Überbrückungshilfe", um den so schädlichen Verbrennungsprodukten zu entgehen, können Nikotinpflaster, Nikotinkaugummi, Sprays oder Inhaler verwendet werden, empfahl der Experte. Zu E-Zigaretten und Co gebe es dagegen keine Langzeitdaten. Beim Rauchfreitelefon (0800-810013, www.rauchfrei.at) gibt es weitere Hilfe.