Chronik/Österreich

Waffen, Kriegsmaterial und NS-Material in der Steiermark gefunden

Ermittler des steirischen Landesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) haben drei Männer aus der Obersteiermark ausgeforscht, die teils verbotene Waffen sowie nationalsozialistische Devotionalien in großen Mengen zu Hause gehortet haben. Bei Hausdurchsuchungen wurden unter anderem auch das Buch "Mein Kampf", Säbel, Dolche und Kriegsmaterial gefunden, hieß es am Freitag in der Aussendung der Landespolizeidirektion Steiermark.

Seit 2020 waren die Ermittlungen gegen mehrere Verdächtige in den Bezirken Murtal und Liezen geführt worden. Bereits im Dezember 2020 wurden in den Räumlichkeiten eines 25-Jährigen in Zeltweg mehrere ältere Gewehre, eine Pistole, diverse Munition sowie Waffenteile gefunden. Er gab an, dass er diese als Sammler zusammengetragen habe.

Zwei weitere "Sammler" ermittelt

Weitere Erhebungen führten zu einem 47-Jährigen aus Knittelfeld. Bei ihm wurden im Juni 2021 neben ordnungsgemäß gemeldeten auch illegale Waffen gefunden. Darunter befanden sich 22 Faustfeuerwaffen, 16 Langwaffen, Munition, Säbel und Dolche. Weiters wurden in der Wohnung viele NS-Devotionalien, wie Stahlhelme, Orden, Medaillen, Statuen von Adolf Hitler, das Buch "Mein Kampf" und zahlreiche einschlägige Fotos gefunden. Auch in diesem Fall gab der Mann an, Sammler von alten Gegenständen zu sein. Außerdem habe er eine große Anzahl der gefundenen Devotionalien von seinem verstorbenen Großvater erhalten.

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Letztlich forschten die Ermittler auch einen 61-Jährigen aus dem Bezirk Liezen aus. Bei ihm wurden 23 Langwaffen, zwei Maschinenpistolen, zehn Faustfeuerwaffen, etliche Kisten Munition, zahlreiche Dolche, Messer und Bajonette gefunden - ebenso wie NS-Devotionalien und diverses Propagandamaterial aus der NS-Zeit. Der 61-Jährige war geständig.

Alle drei Männer wurden bei der Staatsanwaltschaft Leoben wegen strafbarer Handlungen nach dem Verbots-, dem Waffen- und dem Kriegsmaterialgesetz angezeigt. Ein Waffenverbot gegen die Beschuldigten wurde auch ausgesprochen.

Die Meldung langte Freitagfrüh just kurz nach der Bekanntgabe eines deutlichen Anstiegs von rechtsextremen Straftaten im vergangenen Jahr ein. Mehr dazu lesen Sie hier: