Unwetter: Massive Überschwemmungen in der Steiermark und Kärnten
Heftige Gewitter haben am Dienstagvormittag die Feuerwehren im Bezirk St. Veit an der Glan auf Trab gehalten. Wie die Landesalarm- und Warnzentrale (LAWZ) auf APA-Anfrage mitteilte, wurden 15 Einsätze verzeichnet, betroffen waren die Gemeinden Althofen, Micheldorf, Friesach und Metnitz. Für den Abend wurden weitere Gewitter erwartet.
Von dem Unwetter schwer getroffen wurde vor allem die Gemeinde Micheldorf. Laut Auskunft der örtlichen Feuerwehr verzeichnete man hier ab 10.30 Uhr mehrere Einsätze: Keller wurden überschwemmt und auch der Dorfbach trat an mehreren Stellen über die Ufer, es kam zu kleineren Erdrutschen. Eine Bahnunterführung wurde überflutet, die Aufräumarbeiten waren am Nachmittag noch im Gang.
Feistritz wurde zum reißenden Fluss
Die Feistritz im Norden des oststeirischen Bezirkes Weiz hat am Dienstagnachmittag nach heftigen Regenfällen in den Fischbacher Alpen eine Spur der Verwüstung durch die Gemeinden gezogen und Wiesen in Seen verwandelt. Der normalerweise beschauliche Fluss mit selten mehr als einem Meter Tiefe riss Brücken und einen Teil der Weizer Straße (B72) weg. Ein Tennisplatz war mit Schlamm bedeckt.
Die Ursache war das Gewitter über den Fischbacher Alpen - eine Gewitterzelle, die sich nur langsam weiterbewegt hatte. Deshalb gingen innerhalb einer halben Stunde rund 55 Liter Regen pro Quadratmeter nieder. Ein derart starker Niederschlag innerhalb kurzer Zeit habe es laut den Bewohnern zuletzt in den 80er-Jahren gegeben. Die Bäche konnten die Wassermassen nicht fassen, traten über die Ufer und mündeten schließlich in die Feistritz, die binnen kurzer Zeit ebenfalls über die Ufer trat.
Erste Unwetter einer angekündigten Gewitterreihe sind Dienstagmittag auch im steirischen Joglland niedergegangen und haben teils massive Überschwemmungen verursacht: In der Ortschaft Ratten ist die Feistritz über die Ufer getreten und hat die B72 in ein Flussbett verwandelt. Bäche in St. Kathrein am Hauenstein und Fischbach führten ebenfalls Hochwasser.
40 Einsätze - Tendenz steigend
Laut Patrick Friedl vom Bereichsfeuerwehrverband Weiz waren am frühen Nachmittag allein in seinem Bezirk neun Wehren bei 40 Einsätzen - Tendenz steigend. Er sprach auch von einem Fahrzeug, das offenbar von Hochwasser mitgerissen wurde. Ob sich jemand in dem Auto befand, war vorerst unklar.
Urs Harnik-Lauris von der Energie Steiermark sagte, dass rund 2.500 Haushalte im Raum Fischbach, St. Kathrein am Hauenstein, Ratten und Rettenegg vorerst ohne Strom seien. Man habe alle rund 100 Monteure im Einsatz und danach weiterhin in Bereitschaft, denn es soll erst der Anfang einer Reihe von Unwettern sein, so der Sprecher des steirischen Energieversorgers.